Aufsteiger Wenn es dem BVB in der Saison 2009/2010 an einem nicht fehlte, dann waren es Aufsteiger: Ob die Nationalelf-Debütanten Kevin Großkreutz und Mats Hummels, Linksverteidiger Marcel Schmelzer oder die beiden „Sechser“ Sven Bender und Nuri Sahin – Sie alle spielten eine bärenstarke Spielzeit und etablierten sich in der Stammelf des BVB. Spieler wie Lucas Barrios, der in seinem ersten Jahr in Deutschland sofort 19 Tore erzielte, oder Mohamed Zidan, der zum Spielmacher reifte, verdienten sich ebenfalls ihren Platz in der Auflistung.
Absteiger Für BVB-Kapitän Sebastian Kehl war es – wieder einmal – ein verlorenes Jahr. Der unumstrittene Kopf der Borussia brachte es verletzungsbedingt nur auf sechs Einsätze. Als kleiner Trost diente ihm zumindest die Erkenntnis, sofort helfen zu können.
Tamas Hajnal erwischte keine gute Saison (Foto: firo).
Tamas Hajnal durfte dieses positive Gefühl dagegen nicht mit in die Sommerpause nehmen. Nach schwachem Start in die Saison fiel er zunächst monatelang aus. Danach war sein Platz in der Startelf vergeben, ihm blieb bis zum Schluss nur die Rolle des Notnagels. Ähnlich erging es Nelson Valdez, ebenfalls Stammspieler im Vorjahr. Nach der taktischen Umstellung auf ein Ein-Spitzen-System pendelte der Paraguayo zunächst durch die offensive Mittelfeld-Kette, dann landete er auf der Bank. Dort musste auch Dede die meiste Zeit Platz nehmen. Nach elf Jahren als Stammkraft wurde er von Marcel Schmelzer verdrängt und ist damit ebenfalls ein Verlierer der Saison, zu denen sich auch Markus Feulner und Dimitar Rangelov gesellen müssen.
Problem In der Schlussphase der Saison mangelte es den Borussen an Kraft und Konzentration, um im Kampf um die Champions League noch einmal eine Schüppe draufzulegen. Insgesamt fehlte es an der nötigen Breite, um sämtliche Verletzungen und Formkrisen (etwa von Jakub Blaszczykowski) aufzufangen. Dieses Problem könnte sich im nächsten Jahr noch verschärfen – schließlich tanzt der BVB dann auf drei Hochzeiten.
Zukunft Mit Lukasz Piszczek (Hertha BSC Berlin), Keeper Mitchell Langerak (Melbourne Victory) und dem Japaner Shinji Kagawa (Cerezo Osaka) hat der BVB bereits drei Spieler verpflichtet, die die höheren Belastungen ausgleichen sollen. Mit Robert Lewandowski (Lech Posen) kommt zudem ein torgefährlicher Offensivspieler hinzu. Dennoch dürfte die Saison 2010/2011 eine echte Belastungsprobe für das Team von Jürgen Klopp werden. Die abgelaufene Spielzeit hat jedoch eindrucksvoll bewiesen, wie groß das Potenzial der Borussia ist. Eine Wiederholung des diesjährigen Erfolgs ist deshalb durchaus realistisch.