Die Befürchtungen, dass sich Dabrowski im Spiel gegen den Hamburger SV ernsthaft verletzt hat, wurden am Montagabend bittere Realität. Eine Computertomographie ergab, dass sich der Mittelfeldspieler einen Anriss der rechten Achillessehne zugezogen hat und damit definitiv in den letzten vier Begegnungen nicht mehr zur Verfügung steht. Coach Heiko Herrlich: „Das ist eine Katastrophe!“ Der Betroffene dagegen richtete den Blick schon wieder nach vorne: „Ich habe Glück gehabt, dass die Sehne nicht komplett gerissen ist.“
Nun muss Dabrowski einen Spezialschuh tragen und sich in 14 Tagen noch einmal einer CT-Aufnahme unterziehen. Ein operativer Eingriff ist nicht geplant, stattdessen soll die Behandlung konservativ durchgeführt werden. Die Verletzung verbietet auch, dass Dabrowski dem Auswärtsspiel in Köln als Zuschauer beiwohnt. „Mit diesem Spezialschuh dort zwischen all den Leuten rumzurennen, das macht wenig Sinn.“
Derweil tüftelt Herrlich an einer alternativen Lösung. Die Frage: Wer spielt auf der „Doppel-Sechs“ neben Milos Maric? Betrachtet man den Kader, dann drängen sich für diese Position mehr oder minder vehement gleich sechs Kandidaten auf. Da wäre zunächst Andreas Johansson, doch der erwischte nach seiner Einwechslung am letzten Sonntag einen rabenschwarzen Tag, fand nicht ins Spiel und krönte seine unglückliche Vorstellung mit einem Eigentor in letzter Minute.
Wer läuft in Köln neben Milos Maric auf? (Foto: firo)
So könnte Herrlich auf Marc Pfertzel zurückgreifen, der diese Position im VfL-Team schon mehrmals innehatte. Allerdings hatte der Franzose sich gerade auf der Stammformation in der Viererkette hinten rechts behauptet und Fuß gefasst. Das Gleiche gilt für Philipp Bönig, der in Freiburg auf der „Sechs“ spielte und dies sieben Jahre zuvor auch zwei Mal in Duisburg durfte. Will Herrlich nicht wieder die komplette Mannschaft umstellen, dann sollten Pfertzel und Bönig ihre Positionen auf der Außenbahn behalten.
Ein weiterer Kandidat ist Christian Fuchs. Mit 1,86 Meter erfüllt er zumindest schon einmal eine Voraussetzung, denn schließlich war eine der Stärken von Dabrowski auf der Sechser-Position eine gewisse Größe und Kopfballstärke.
Christian Fuchs könnte ein Kandidat für die "Doppel-Sechs" sein (Foto: firo).
Für ihn ist die Position kein völliges Neuland: Bei seinem Ex-Klub Mattersburg hat er schon einmal zehn Spiele auf dieser Position bestritten. Von der Größe und Zweikampfstärke her käme auch Mergim Mavraj (1,89 Meter) für den Platz neben Maric in Frage. Im letzten Jahr in Dortmund und beim Auswärtsspiel dieser Saison in Frankfurt hat er dort schon jeweils eine Halbzeit gespielt. Bleibt last but not least der 1,93 Meter große Patrick Fabian. Größe, Kopfballstärke, Zweikampfverhalten und gute Trainingsleistungen könnten Herrlich zu einem sicherlich mutigen Schritt verführen. Allerdings hat das Eigengewächs diese Position in der laufenden Spielzeit erst ein einziges Mal bekleidet – im Regionalliga-Team.
Aus einem halben Dutzend Kandidaten den richtigen zu finden, ist für Herrlich und damit für den Klub von existentieller Wichtigkeit. Vier Runden vor dem Saisonende muss diese Personalie in zentraler Funktion greifen, sonst sinken die Chancen des Klubs auf den vierten Klassenerhalt in Folge auf ein Minimum.