"Hertha will damit von den eigenen Unzulänglichkeiten ablenken. Wenn es das Stilmittel der Zukunft ist, dem anderen Verein möglichst großen Schaden zuzufügen, dann gute Nacht", sagte Sportdirektor Martin Bader dem SID.
Hertha hatte in einer Stellungnahme zu den Ausschreitungen am 13. März auf obszöne Gesten des Torhüters in Richtung des Hertha-Fanblocks unmittelbar nach dem Schlusspfiff hingewiesen. Daraufhin hat der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) Ermittlungen eingeleitet.
"Wenn Hertha das als Mittel im Abstiegskampf macht, dann hat das eine neue Qualität. Es ist einmalig in der Bundesliga, dass ein Verein jemanden derart anschwärzt", sagte Bader. Er gehe aber nicht von einer Sperre aus. Schäfer hatte in dieser Saison bereits vor der Winterpause wegen einer Tätlichkeit gegen den Wolfsburger Zvjezdan Misimovic eine Vier-Spiele-Sperre abgesessen. Der 31-Jährige sollte in der Verhandlung gegen Hertha als Zeuge aussagen, machte jedoch von seinem Verweigerungsrecht Gebrauch.
Hertha war bei der Urteilsverkündung mit einem blauen Auge davongekommen. Das Tabellenschlusslicht muss sein übernächstes Heimspiel gegen den VfB Stuttgart am 10. April unter einem Teil-Ausschluss der Öffentlichkeit austragen. Der Klub darf maximal 25.000 Karten an die eigenen Anhänger verkaufen, Die Ostkurve bleibt geschlossen. Außerdem muss der Verein 50.000 Euro an das Fanprojekt der Landessportjugend Berlin zahlen. Der Klub beziffert den finanziellen Schaden auf 350.000 Euro.
Nach der Berliner Niederlage im Kellerduell waren etwa 100 Hertha-Anhänger in den Innenraum gestürmt und hatten mit Stangen auf Werbebanden und Trainerbänke eingeschlagen. Insgesamt war es bei den Ausschreitungen zu 30 Festnahmen gekommen, Verletzte hatte es nicht gegeben. Hertha hat bereits 23 Randalierer mit einem bundesweiten Stadionverbot belegt.