Mehrere Dutzend Hooligans waren, enttäuscht von der Niederlage des Tabellenletzten, auf den Platz gestürmt und randalierten. Der Präsident von Hertha BSC Berlin, Werner Gegenbauer, hat sich zu den Vorfällen und der aktuellen Situation der Hauptstädter im aktuellen Interview geäußert.
Herr Gegenbauer, wie haben Sie die Ausschreitungen nach dem Schlusspfiff im Stadion wahrgenommen?
Wir verurteilen das Vorgehen dieser Personen aufs Schärfste. Das gehört nicht in ein Fußballstadion. Dagegen werden wir mit allen Mitteln vorgehen. Das Spiel unserer Mannschaft gab keinen Anlass, so mit dem Olympiastadion umzugehen.
War es nicht merkwürdig, dass die Rowdies ohne Gegenwehr der Sicherheitskräfte über den Stadiongraben klettern und in den Innenraum eindringen konnten?
Ich kann das jetzt noch nicht im Einzelnen bewerten. Man sah ja auch, dass von Seiten des Sicherheitsdienstes auf Deeskalation gesetzt worden ist. Es ist sicherlich aber auch so, dass mit dieser ersten Welle nicht gerechnet worden ist. Mehr sage ich dazu nicht, wir müssen die Geschehnisse jetzt erst einmal in Ruhe auswerten.
Wie groß ist der Imageschaden für den Klub?
Das ist natürlich nicht förderlich für einen Verein, wenn solche Szenen bundesweit ausgestrahlt werden. Das ist ärgerlich und hinterlässt auch Schrammen am Image. Man muss aber auch ganz deutlich sagen, dass es sich hier nur um einen kleinen Kreis von Krawallmachern handelt.
Der sportliche Schaden ist nach dem 1:2 ebenfalls riesig. Ist Hertha heute abgestiegen?
Wir werden die Planungen für beide Ligen weiter vorantreiben. Und noch etwas: Ich werde mich jetzt nicht mehr so stark dagegen wehren, wenn man mich auf das Thema Abstieg anspricht. Muss Trainer Friedhelm Funkel um seinen Job fürchten?
Der Vorstand hat der sportlichen Leitung erst kürzlich das Vertrauen ausgesprochen. Wir werden jetzt keine neue Diskussion eröffnen.