Startseite » Fußball » 1. Bundesliga

Ortstermin
Mit der Polizei auf Derby-Streife

Ortstermin: Mit der Polizei auf Derby-Streife
Borussia Dortmund
Borussia Dortmund Logo
17:30
TSG 1899 Hoffenheim Logo
TSG 1899 Hoffenheim
18+ | Erlaubt (Whitelist) | Suchtrisiko | Hilfe unter www.buwei.de | -w-

Es war schon nach 1 Uhr in der Nacht, als Einsatzleiter Klaus Sitzer durchatmen konnte. Sein Sicherheitskonzept beim Derby war aufgegangen. Ein Ortstermin.

Von menschenunwürdigen Zuständen, wie sie die Dortmunder Fanabteilung bei vergangenen Derbys beklagt hat, ist bei aller gebotenen Objektivität weit und breit nichts zu sehen. Jeder, der einmal mit dem Flugzeug ins Ausland gereist ist, hat da weit strengere Kontrollen über sich ergehen lassen müssen. Blaulichter geben der Situation zwar ein gespanntes Bild, sind aber nur Geleit für die ankommenden Busse im Straßenverkehr.

In der Glückaufkampfbahn haben sich zeitgleich schon 1.000 Schalker Fans an den Räumlichkeiten des Fan-Projekts versammelt. „Das ist zum jetzigen Zeitpunkt schon sehr viel“, sagt Kordts. Er hat sich mit seinen Mannen auf die Eskortierung eines geplanten Fan-Marsches eingerichtet. Den wollen die Ultras Gelsenkirchen durchführen. Das haben die szenekundigen Beamten erfahren. Dafür müssen Straßen gesperrt werden. Plötzlich macht die Nachricht die Runde, dass die “UGE“ eine Straßenbahn für die Anreise zur Arena bestellt haben.

Um 18.20 Uhr erfolgt die Nachfrage bei der Zentrale. „Nehmen die Ultras jetzt die Bahnen, oder laufen sie?“ Die Szenerie erinnert ein wenig an ein Katz- und Maus Spiel. Unterdessen sollen BVB-Anhänger aus dem ersten Entlastungszug die Scheiben eines Busses zerstört haben. Kordts fährt die Busse ab und gibt Entwarnung. „Es sind keine Sachbeschädigungen feststellbar.“

Die Antwort aus der Zentrale bezüglich der Ultras erfolgt postwendend. Die Gruppe macht sich für den Abmarsch bereit. In der Straßenbahn sitzen lediglich 25 Mitglieder der Gelsen-Szene. „Das sind Fans der Kategorie C, die während des Spiels den Sicherheitsdienst in den Blöcken der Nordkurve durchführen. Das ist ein neues Konzept, das bislang sehr gut funktioniert“, lobt Kordts.

Um 18.24 Uhr biegt der „Problemkonvoi“ in die Münsterstraße ein und wird bald ohne Zwischenfälle die Arena erreicht haben. Fünf Minuten später herrscht Gewissheit: „Die Ultras gehen zu Fuß.“ Für 1.200 Anhänger wird kurzzeitig die Kurt-Schuhmacher Straße an der Ecke Uferstraße freigehalten.

Beim Ausmarsch brennen Fans pyrotechnische Materialien ab. Unterdessen wurden am Bahnhof zwei Anhänger des BVB wegen Flaschenwürfen und einem nicht befolgten Platzverweis kurzzeitig in Gewahrsam genommen. „Das sind Kleinigkeiten, die sich nie ganz vermeiden lassen“, ist Kordts dennoch hochzufrieden. „Die Anhänger haben die Spielregeln akzeptiert und die Vereinbarungen aus der Sicherheitskonferenz wurden durch die Fanorganisationen gut umgesetzt.“

Während sich die heiße Vorspielphase nach dem Eintreffen der Fans aus dem letzten Entlastungszug gegen 20.00 Uhr auf den Straßen langsam dem Ende zuneigt, laufen die Arbeiten in der Befehlsstelle der Arena auf Hochtouren. Aus 92 Kameras können die Einsatzkräfte in der Arena jeden Winkel des Stadions überblicken und wenn erforderlich, auch im Bild festhalten. So kann die Polizei sekundenschnell einschreiten. Und bewegt sich dabei immer im Spannungsfeld zwischen Beweissicherung und Datenschutzbestimmungen. Kein leichter Job.

Seite 1 2
Deine Reaktion zum Thema

Spieltag

1. Bundesliga

1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
Neueste Artikel