Das Team des Erfolgstrainers Felix Magath legte im Fernduell mit Bayer Leverkusen ein 1:0 (0:0) gegen den FSV Mainz 05 vor und kann am Samstag zum dritten Mal nach 1971 und 2000 die erste Saisonhälfte als Spitzenreiter abschließen. Dafür müsste Borussia Mönchengladbach in Leverkusen punkten. Dank des sechsten Saisontores des glänzend aufgelegten Jefferson Farfan (12.) feierte Schalke den dritten Heimsieg in Serie und verdrängte Bayer zumindest für eine Nacht von der Spitze. Die Herbstmeisterschaft wäre für die Königsblauen jedoch kein gutes Omen - nach den Halbzeittiteln wurden sie jeweils Vize-Meister. Dem zu Beginn ganz starken Aufsteiger aus Mainz ging zum Jahresende die Luft aus: Der FSV kassierte seine 50. Bundesliga-Niederlage und ist seit fünf Spielen sieglos. "Nach dem 1:0 fehlte uns einfach der Killerinstinkt. Ich freue mich trotzdem, dass die Führung bis zum Ende gereicht hat", sagte Schalkes Trainer Felix Magath. Gäste-Kapitän Tim Hoogland, ein Ex-Schalker, war dagegen restlos bedient: "Wir haben unser schlechtestes Saisonspiel gezeigt. Keine Zuteilung, keine Abstimmung - so in die Winterpause zu gehen, ist natürlich ganz schlecht." Trainer Thomas Tuchel monierte unter anderem "schlampiges Passspiel" und stellte fest: "Wir haben nicht das gebracht, was uns auf dem Platz ausmacht."
Vor 60.852 Zuschauern hätte Schalke bei klirrender Kälte bereits nach zehn Minuten in Führung gehen müssen. Joel Matip spielte steil auf Farfan, der eine perfekte Flanke auf Ivan Rakitic schlug. Der Kroate aber köpfte freistehend aus fünf Metern über das Mainzer Tor.
Das 1:0 für die abgesehen von kurzen Verschnaufpausen sehr druckvoll agierenden Gastgeber ließ aber dennoch nicht lange auf sich warten. Farfan lupfte den Ball nach einem Steilpass von Lewis Holtby über FSV-Torhüter Heinz Müller.
Mainz wirkte vom Schalker Angriffswirbel von Beginn an überfordert, spielte bis zur Halbzeitpause konfus und verlor auch danach noch unzählige Male den Ball im Mittelfeld, wo Regisseur Andreas Ivanschitz schmerzlich vermisst wurde. In der 21. Minute hätte Müller sich beinahe ein peinliches Gegentor gefangen, der Schlussmann boxte einen Eckball Rakitics an die Querlatte.
Offensiv gelang dem Aufsteiger zunächst so gut wie überhaupt nichts. Bance hing als einzige Spitze in der Luft, das umformierte Mittelfeld gab dem Spiel keine Impulse. Erst in der 33. Minute tauchte Chadli Amri einmal halbwegs gefährlich vor dem Schalker Tor auf.
59 Sekunden nach dem Seitenwechsel hatte der bis dahin unauffällige Kevin Kuranyi die Vorentscheidung auf dem Fuß, schoss jedoch aus spitzem Winkel nur ans Außennetz. Erstaunlicherweise war die Schalker Dominanz mit dieser Szene erst einmal beendet. Etwa 15 Minuten lang ließ der siebenmalige deutsche Meister die weiterhin harmlosen Gäste gewähren, dann nahm er das Heft wieder in die Hand.
In der 58. Minute nutzte Kuranyi erneut eine gute Vorarbeit Farfans nicht, fünf Minuten später ließ er sich von Müller zu weit nach außen drängen. Mainz befreite sich nur selten, hielt das ungleiche Duell aber zumindest lange offen.