221 Junioren kicken bei der DJK, 50 Frauen und Mädchen sind „Auf der Reihe“ aktiv. Im kommenden Jahr aber könnte der Verein für jede Menge positive Schlagzeilen sorgen, neben und auf dem Platz - und das über die Stadtgrenzen hinaus.
„Rechtsradikale Auswüchse und Gewalt verlagern sich immer mehr in den Amateurfußball“, erklärt Bodo Berg, Projektleiter von „Dem Ball ist egal, wer ihn tritt“. Die Anti-Rassismus-Initiative hat ein Projekt namens „Patenschaft, die Taten schafft“ ins Leben gerufen, die Profis und Amateure im Namen der guten Sache zusammenbringt. Diskriminierung und Rassismus sind immer noch alltägliche Probleme des Fußballs, der preisgekrönte Verein arbeitet seit zehn Jahren vor allem ehrenamtlich daran, den Finger in die Wunde zu legen und den Missstand in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken.
Publikumswirksame Aktionen wie „Zeig Rassismus die Rote Karte“ sind aber noch nicht das Ende der Fahnenstange. So hat der FC Schalke 04 schon immer Wert auf eine klare Vorreiterrolle bei diesem Thema eingenommen und deshalb auch gleich zwei „Patenkinder“: Neben Westfalia Herne eben die DJK TuS Rotthausen.
Bodo Berg beim Vortrag in Rotthausen (RS-Foto: Redemann).
Nun gilt es das ganze mit Leben zu füllen, und darum hatte der Gelsenkirchener Traditionsverein am Mittwochabend zu einem ersten Informationsabend geladen. „Projektmanager“ des Klubs ist Stephan Rasche, der in den nächsten Wochen und Monaten versuchen wird, das Feuer bei den Rotthauser Vereinskameraden zu entfachen. „Das ist eine Riesenchacne für uns als Verein“, ist sich der Altherren-Obmann sicher: „Ich glaube fest daran, dass alle mitziehen und die Sache ein großer Erfolg wird.“ Für Rasche „ist Fußball auch Sozialarbeit“. Und das Engagement des 39-Jährigen kommt nicht von ungefähr, sondern von Herzen. Schließlich arbeitet der gelernte Heilerzieher als Heimleiter eines Wohnverbundes für geistig Behinderte.
„Plakative Aktionen herunter brechen“ ist laut Berg oberstes Gebot, mit Sonntagsreden ist es nicht getan: „Wir müssen die Vereine als soziale Verantwortungsträger stärken. Bei brisanten Spielen kann man dem Gegner auch mal mit einer Fair-Play-Aktion überraschen und der Aggressivität etwas entgegen setzen“. „Es sind gemeinsame Auftritte bei Spielen geplant. Einerseits in der Arena, aber auch hier in Rotthausen“, blickt Berg voller Tatendrang voraus. Die DJK hat im Übrigen Gerd Voss, Pressesprecher des FC Schalke, als Partner vorgeschlagen. „Voss hat seine Wurzeln in Rotthausen.“
Dort soll im Spätsommer 2009 auch der schließliche Höhepunkt des Ganzen über die Bühne gehen: Ein Turnier mit allen beteiligten Vereinen, also den Profiklubs aus Köln, Duisburg und Aachen mit ihren jeweiligen Patenvereinen. „Rotthausen ist zwar sportlich gesehen am kleinsten, aber gerade deshalb fände ich es super, wenn hier das große Finale von `Patenschaft, die Taten schafft` steigt. Genug Platz ist da. Und die Bereitschaft, gemeinsam etwas auf die Beine zu stellen auch“, ist sich Berg sicher.
Mehr Informationen zur Initiative „Dem Ball ist egal…“ und zum Projekt „Patenschaft, die Taten schafft“ gibt es im Internet unter: [url]www.demballegal.de[/url].