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UEFA intensiviert Anti-Rassismus-Kampagne
"Für Rassismus ist hier kein Platz"

UEFA: Anti-Rassismus-Kampagne wird intensiviert

Die Spitze der Europäischen Fußball-Union (UEFA) will während der Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz ihren Kampf gegen den Rassismus intensivieren.

Zu diesem Zweck haben UEFA-Vizepräsident Senes Erzik und Delegierte des Netzwerks Fußball gegen den Rassismus in Europa (Football Against Racism in Europe - FARE), der Europäischen Kommission, der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) sowie der Internationalen Spielervereinigung (FIFPro) wenige Stunden vor dem Eröffnungsspiel in Basel eine Absichtserklärung gegen den Rassismus unterzeichnet.

"Rassismus, Diskriminierung und Gewalt werden bei der EM an keiner Stelle toleriert. Ich hoffe, die nächsten Wochen werden beweisen, dass bei der EM Freundschaft und Respekt herrschen werden. Wir werden die Plattform bei allen 31 Spielen nutzen, um nein gegen Rassismus zu sagen", erklärte Erzik bei einem Empfang: "Allerdings reicht es nicht, sechs Wochen zu kämpfen. Wir müssen den Rassismus nicht nur aus den Stadien, sondern aus der Gesellschaft bekommen."

Zu den Unterzeichnern der Absichtserklärung gehörten auch die österreichische Nationalrats-Präsidenten Barbara Prammer und der Delegierte des Schweizer Bundesrats, Bendikt Weibel. Zudem unterschrieben die früheren Bundesliga-Prois Yves Eigenrauch und Anthony Baffoe, die sich seit langer Zeit gegen den Rassismus im Fußball engagieren.

Unter dem Motto "Vereint gegen Rassismus" wird die UEFA zusammen mit FARE eine Kampagne rund um die EM-Partien organisieren. Die Aktion umfasst einen in München produzierten Anti-Rassismus-Spot, die Armbinden der Mannschaftskapitäne, Artikel in den Spielprogrammen, Bandenwerbung, spezielle Westen für die Ordner und die mit dem Motto in englischer Sprache ("Unite Against Racism") bedruckten Eintrittskarten.

Den Höhepunkt der Maßnahmen gegen Diskriminierung, die von der UEFA schon bei der EM vor vier Jahren in Portugal durchgeführt wurden, bilden die Halbfinals in Basel und Wien (25. und 26. Juni). Dort werden die Spielführer der beteiligten Mannnschaft vor dem Spiel einen Aufruf zum Kampf gegen den Rassismus verlesen. Zudem werden die Fans eine Choreographie gegen Diskriminierung aufführen.

Die FARE-Aktionen werden von zahlreichen EM-Teilnehmern unterstützt. "Ich hoffe, dass wir das Fußballfest dazu nutzen, um nein zum Rassismus und ja zu Harmonie und Respekt zu sagen", erklärte der spanische Torwart Iker Cassilas. Auch Frankreichs Kapitän Patrick Vieira steht hinter den Zielen von FARE: "Die verschiedenen Hintergründe und Religionen im Fußball sind es, die aus ihm einen so aufregenden und abwechslungsreichen Sport machen. Für Rassismus ist hier kein Platz."

Außerhalb der Stadien wird FARE eine Straßenfußball-Tour durch die Spielorte Wien, Salzburg, Klagenfurt, Innsbruck und Genf durchführen, um die Fans aus den verschiedenen Ländern zusammenzubringen. Um die vorbeugenden Maßnahmen zu unterstützen, werden FARE-Beobachter bei den Spielen vor Ort sein. Zudem wird eine mehrsprachige Telefonhotline eingerichtet. Die Hotline soll als Anlaufstelle für die Fans dienen, um über Vorfälle von Rassismus und Diskriminierung zu berichten.

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