Bereits beim Heimspiel von Rot-Weiss Essen gegen Arminia Bielefeld gab es Ärger, weil Gäste-Fans bei den Einlasskontrollen unsittlich berührt worden sein sollen.
Nun gab es auch nach dem Heimspiel gegen 1860 München Vorwürfe der Gäste-Anhänger. Woraufhin sich die "Löwen" beschwerten: "Bei der Einlasskontrolle im Stadion kam es zu Griffen in den Genitalbereich, bei denen die Intimsphäre mehrerer Löwen-Fans verletzt wurde", hieß es im Nachgang der Partie.
Nun hat sich RWE zu den Vorwürfen geäußert, in einer Mitteilung zeigte man sich "verwundert" über die Stellungnahme der Münchner. "Wir empfinden es als keinen guten Stil, dass solch eine unterstellende Mitteilung ohne vorherigen Austausch der Vereine untereinander veröffentlicht wurde. Es überrascht uns, dass in dieser Mitteilung Kritik gegen unseren Ordnungsdienst geäußert wurde und dass die Meldungen verschiedener Medien zu diesem Thema einseitig ausfielen. Eine ausgewogene Berichterstattung sollte auch hier im Bereich des Erwartbaren sein. Es irritiert uns zudem, dass in jener Mitteilung auf ein früheres Drittligaspiel von RWE ohne Beteiligung des TSV 1860 München verwiesen wird."
Damit meint RWE das Heimspiel Ende August gegen Bielefeld. RWE habe stets das Ansinnen, alle Fans gleich zu behandeln, demnach auch die Besucher des Gastvereins. In der Mitteilung heißt es: "Auch künftig werden und müssen wir vor und im Stadion kontrollieren, auch beim Zutritt zum Gästeblock, so wie es die Vorgaben für die ordnungsgemäße Organisation einer Veranstaltung vorsehen. Hierbei ist es Rot-Weiss Essen stets ein Anliegen, Prozesse zu verbessern und Personal zu sensibilisieren, um alle Stadionbesucher mit einer respektvollen Willkommenskultur im Stadion an der Hafenstraße zu begrüßen. Und speziell die Wochen und Monate nach unserem Spiel gegen Arminia Bielefeld (24. August) haben wir genutzt, um die Situation und die Abläufe im Eingangsbereich der Gäste mit aller Sorgfalt zu analysieren und zu verbessern."
Vor dem Spiel gegen 1860 sei man aufgrund der Erfahrungen aus der Vorsaison, als 1860-Anhänger negativ auffielen, sowieso schon sensibilisiert gewesen. Durch erneute Vorfälle vor der Begegnung wurde das noch verstärkt.
So wurde auch einem Münchner Anhänger der Zutritt zum Stadion verweigert, da er sich "trotz mehrfacher Aufforderung extrem unkooperativ, aggressiv und eskalierend verhielt und vorsätzlich verbotene Materialien vor unseren Mitarbeitern versteckte."
Grundsätzlich versuchen wir bei Rot-Weiss Essen stets, Probleme anzugehen und zu lösen, sehr gerne im Dialog mit den Beteiligten, und nicht die Schuld bei anderen zu suchen
Rot-Weiss Essen
Essens Fanbeauftragter sei bei dieser Aktion anwesend gewesen, wesgwegen RWE dem Wunsch, auch noch den Sicherheitsbeauftragten hinzuzuziehen widersprach. "Die Entscheidung war aufgrund der Verfehlungen ohnehin unumstößlich. Dies von Seiten des TSV 1860 als ´absolutes Desinteresse´ zu deklarieren, ist eine falsche Behauptung, die wir von uns weisen. Ebenso weisen wir entschieden den Vorwurf von uns, dass unser Ordnungsdienst bei den Einlasskontrollen ´die Intimsphäre mehrerer Löwen-Fans verletzt´ habe. Unsere Verantwortlichen und Beobachter, die vor Ort waren, können den den Standards entsprechenden Ablauf des Einlassvorgangs bestätigen und hatten hierbei nichts zu beanstanden. Dies umfasst auch die gendergerechte Kontrolle."
Die Essener, die auf der Münchner Rückreise vom Stadion zum Hauptbahnhof Vandalismus in den Shuttle-Bussen anprangerten, beenden ihr Statement: "Grundsätzlich versuchen wir bei Rot-Weiss Essen stets, Probleme anzugehen und zu lösen, sehr gerne im Dialog mit den Beteiligten, und nicht die Schuld bei anderen zu suchen. Wir gehen in die Verantwortung – und dies, wir möchten es betonen, ganz besonders nach den Vorkommnissen bei unseren beiden jüngsten Auswärtsspielen in den vergangenen Wochen."