Es sind schon ein paar Kilometer, die die Frankfurter bei perfektem Sonnenschein abreißen müssen. Das hat aber tausende Anhänger der Mannschaft von Trainer Nico Kovac nicht davon abgehalten, sich dem Marsch anzuschließen. 16 Uhr war der Start geplant, 16.05 Uhr ging es dann los. Doch nicht nur mit Gesängen, auch mit dem Zünden von Pyrotechnik und Rauchbomben. Die Durchsage der Polizei ließ die wenigen Chaoten, die sich nicht an die Spielregeln halten können, aber nicht wirklich mit den Knien schlottern. Denn die Polizei ließ über Lautsprecher lediglich verlauten: „Das Abbrennen von Pyrotechnik ist verboten. Wenn wir am Stadion Personen wiedererkennen, die Pyro abgebrannt haben, dann können die eventuell nicht ins Stadion.“
Die nicht wirklich ernstzunehmende Durchsage war keine zehn Sekunden alt, da brannte schon die nächste Pyrofackel. Abschreckung geht dann doch irgendwie anders. Doch ein Fakt ist auch: 99,9 Prozent der Fans wollten einfach nur einen Marsch mit Gleichgesinnten unternehmen. Und es war beeindruckend, was die Anhänger auf die Beine gestellt haben. Ein Meer aus Frankfurter Fans, die sich aufmachten zum größten Spiel der Saison. Schon in den Stunden zuvor an der Gedächtniskirche war die Stimmung groß. Man hat mit jeder Faser gemerkt, den Frankfurtern bedeutet es unheimlich viel, in Berlin zu sein. Auch wenn die Mannschaft im letzten Jahr bereits im Finale stand, Alltag ist das für die Hessen noch lange nicht.
Etwas anders die Lage bei den Bayern. Die versammelten sich rund um den Alexanderplatz – speziell in einem ansässigen Biergarten, um sich auf das Spiel am Abend einzustimmen: Doch eine große Stimmung wollte bis zum Nachmittag nicht aufkommen. Vereinzelte Bayern-Anfeuerungen, vereinzelte Rufe gegen den BVB. Den Stimmungstest hat der FCB gegen die Frankfurter verloren.