Zweieinhalb Wochen war es am Samstag her, dass es beim Champions-League-Spiel in Donezk zu tätlichen Angriffen drei rechtsextremer BVBler auf den BVB-Fanbeauftragen Jens Volke und Thilo Danielsmeyer vom Fanprojekt gekommen ist. Während die Fans des Deutschen Meisters beim Heimspiel gegen Frankfurt noch jegliches sichtbares Statement gegen Rechtsradikale vermissen ließen, setzte der schwarz-gelbe Anhang nun ein deutliches und längst überfälliges Zeichen.
"Wichtig für das Klima in der Fanszene"
Über das gesamte Stadion verteilt waren vor dem Anpfiff Transparente zu sehen, auf denen sich die BVB-Fans mit den Opfern solidarisch erklärten und den Rechtsextremen eine unmissverständliche Botschaft sendeten: „Kein Bock auf Nazis!“ Ausgelöst wurde die starke Reaktion unter anderem durch eine Kolumne des Online-Fanzine schwatzgelb.de, wo der anonyme Autor „desperado09“ nach dem großen Schweigen gegen Frankfurt an die Fans appelliert hatte: „Es war ein Angriff auf jeden Fan. Und was machen wir? Wir halten die Klappe!“, hatte er moniert und eine eindeutige Positionierung gefordert. „Stadion bei jedem Heimspiel unattraktiv für Rechtsextreme machen.“
Am Samstag gelang dieses Vorhaben, war die Ablehnung gegen Rechts doch an vielen Stellen sichtbar. „Rechts die Rote Karte“, forderte etwa ein Fanklub aus Holzwickede. „Siege, wenn du kannst. Verliere, wenn du musst. Doch kapituliere nie“, stand auf einem anderen Banner. „Es war ein wichtiges Zeichen, dass für das Klima in der Fanszene, in der einige Mitglieder doch verunsichert waren, gut war. Jens und mir hat das natürlich gut getan“, kommentierte Danielsmeyer den breiten Zuspruch, für den das große Transparent mit der Aufschrift „Jens und Thilo, wir stehen hinter euch“ symbolisch steht.
Appell an den Verein
Danielsmeyer nahm jedoch auch den Verein noch einmal in die Verantwortung, den Kampf gegen Rechts intensiver zu verfolgen: „Der BVB muss mit breiter Brust vorangehen. Dann können wir es schaffen, dass das Stadion bei jedem Heimspiel unattraktiv für Rechtsextreme ist.“