Dort flogen aus dem BVB-Fanblock nicht etwa Feuerzeuge, mit denen ein Gegenspieler verletzt werden sollte, sondern Schoko-Goldtaler und Fruchtgummi-Frösche, um gegen die horrenden Kartenpreise zu protestieren, die von der niederrheinischen Borussia für das Spiel gegen den Deutschen Meister verlangt wurden. „21,45 Taler für einen Stehplatz? 41,25 Kröten für einen Sitzplatz? Eure Preispolitik ist zum Kotzen! Topspielzuschläge abschaffen“, war dazu auf mehreren Transparenten zu lesen.
"Sinnvoller als 20 Bengalos"
Mit der kreativen Aktion haben die BVB-Anhänger im Rahmen der Protestbewegung „Kein Zwanni – Fußball muss bezahlbar sein“ einmal mehr ihren Unmut darüber zum Ausdruck gebracht, dass viele Bundesligisten die Anziehungskraft und Beliebtheit der Schwarz-Gelben ausnutzen, um den Profit zu steigern. „Wir halten einen witzigen, einfallsreichen Protest für deutlich sinnvoller als einfach 20 bengalische Feuer zu zünden“, erklärt Jan-Henrik Gruszecki, Fanvertreter und Gründungsmitglied der Dortmunder Ultragruppe „The Unity“. „Es ist wichtig, dass wir unsere Ablehnung gegenüber dieser Preispolitik regelmäßig zeigen.“
Aus diesem Grund dürften die fliegenden Frösche und Goldtaler nicht die letzten Aktion für diese Saison bleiben. Vor allem der VfL Wolfsburg und die SpVgg Greuther Fürth verlangen für Partien gegen Kontrahenten der Kategorie A, zu denen natürlich auch der BVB zählt, hohe Preise. Gruszecki ist guter Dinge, dass die Klubs ihre Preisgestaltung überdenken und zurückrudern werden. „Bei Spielen, die früher immer ausverkauft waren, bleiben immer öfter einige Plätze leer, weil die Fans nicht jeden Preis zahlen.“ Bis die Verantwortlichen das erkennen, sind aber wohl noch einige kreative Hinweise nötig.