Richtig anfreunden mochte sich Jürgen Klopp mit der Punkteteilung nicht. „Zufriedenheit macht sich bei mir nicht breit, weil wir über 60 Minuten ein richtig gutes Auswärtsspiel gemacht haben“, meinte der BVB-Coach. „Im Laufe des Spiels sind wir dann ein bisschen weniger klar in unseren Aktionen geworden und Gladbach hat sich zurückgekämpft. Es gibt Schlimmeres als 1:1 in Gladbach zu spielen, aber glücklich sind wir damit nicht.“
Sein Gegenüber war dagegen mit dem Erreichten einverstanden: "In der zweiten Halbzeit haben wir sehr gut gespielt und Charakter gezeigt. Mit dem 1:1 können wir gut leben", bilanzierte Lucien Favre.
Götze kann alles - außer Innenverteidiger
Sportdirektor Michael Zorc fand, dass der BVB das Spiel „bis zur 60. komplett beherrscht“ hatte und die Schwarz-gelben höher hätten führen können. „Wir müssen mit einem Punkt nach Hause gehen, vom Spielverlauf hätten es drei sein müssen. Wir haben nicht unsere beste Leistung gebracht“, gab Zorc zu.
Zum Experiment mit Mario Götze im Sturm sagte Zorc: „Mario kann auf jeder Position spielen, außer vielleicht Innenverteidiger. Grundsätzlich tendieren wir aber dazu, einen Stürmer auf dem Platz zu haben.“ Das wird am Mittwoch gegen Bayern wieder der Fall sein, wenn Robert Lewandowski zurückkehrt.
Sebastian Kehl nahm in Bezug auf seine dicke Chance kurz vor dem Ende kein Blatt vor den Mund: „Man kann jetzt sechs Ausreden finden, aber ich muss das Ding auf meine Kappe nehmen. Ich hätte das Spiel entscheiden müssen.“ Im Hinblick auf das Pokalspiel wird das Unentschieden für den BVB-Kapitän keine Bedeutung haben: „Das Ergebnis heute ist zweitrangig für das Spiel am Mittwoch. Das ist ein anderer Wettbewerb.“
Ilkay Gündogan war „natürlich enttäuscht“ über das Ergebnis, gab aber zu: „Aufgrund der zweiten Halbzeit war das Unentschieden nicht mal so unverdient für Gladbach, wir haben zu wenig aus unseren Mitteln gemacht und die zweiten Bälle nicht gewonnen. Wir haben nicht absichtlich einen Gang zurückgeschaltet, sondern wollten noch einen drauf legen, aber das ist uns nicht gelungen. Das war bitter und wir wurden dafür bestraft.“