Es ist eine knifflige Situation, in der Trainer Torsten Lieberknecht und seine Mannschaft stecken. Nachdem die Partie des MSV Duisburg gegen den Halleschen FC wegen zu weniger zur Verfügung stehender Spieler abgesagt wurde, muss der Coach schleunigst eine vollständige Mannschaft auf den Rasen bringen. Denn die Partien bei der Spvgg Unterhaching (Mittwoch, 19 Uhr) und gegen den KFC Uerdingen (Samstag, 14 Uhr) stehen an. Und für den 47-Jährigen wird die Lage immer schwieriger zu überblicken.
Sichtlich angestrengt versuchte der MSV-Trainer in der Pressekonferenz am Montag eine Übersicht zu liefern. Vier Spieler, die sich mit dem Coronavirus infiziert hatten, sollen am Mittwoch wieder zur Verfügung stehen. Andere wiederum waren in Quarantäne und kehren zu unterschiedlichen Zeiten wieder zurück zum Kader. Wann und wie - es ist ein organisatorisches Chaos für die Zebras.
„Wir müssen eventuell auch bei der Anreise improvisieren“, informierte Lieberknecht über die Tücken der Lage bei den Meiderichern. Denn teilweise kehren Spieler erst am Mittwoch wieder aus der Quarantäne zurück, dürfen also nicht im Mannschaftsbus sitzen. Wichtig - und das betonte der Coach ausdrücklich - sei vor allem, dass seine Spieler bislang frei von Symptomen seien. „Es gab mal einen Tag, an dem einige Jungs Probleme mit dem Geschmackssinn hatten. Aber keiner hatte Fieber“, beschwichtigte er.
Wie das Virus in den Mannschaftskreis gelangen konnte, kann er sich nicht erklären. „Das ist ein Buch mit sieben Siegeln“, so Lieberknecht. Ebenso schwierig sei jedoch eine Vorhersage darüber, wie diese Woche weitergehen wird: „Es kann sich täglich, stündlich etwas ändern.“
Klar ist nur jetzt schon, dass es eine harte Woche wird. „Wir müssen uns wieder rein kämpfen“, fordert Lieberknecht, dessen Team dann eine unfreiwillige Pause von 17 Tagen ohne Pflichtspiel beenden wird. Und dann gleich einen vollen Terminplan bestehend aus Reisen und Ansetzungen hat. „Am Samstag spielen wir dann, warum auch immer, schon gegen Uerdingen.“ Viel Zeit zur Regeneration wird da nicht bleiben: „Wir kommen am Donnerstag um vier, fünf Uhr aus München wieder“, erklärt der Coach.
Die Antwort auf die Frage, welcher Spieler wann zurückkehren wird, ist aus Datenschutzgründen nicht zu beantworten. Definitiv aber ist die Lage etwas entspannter als vor dem angesetzten Spiel gegen Halle. Zu Beginn der Woche waren 14 MSV-Akteure im Training: „Gegen Halle hätten wir den Kader mit vier Torhütern spicken müssen. Einen davon hätte ich wohl auch spielen lassen.“