Für Tim Hoogland muss es eine unwirkliche Situation gewesen sein. Der Verteidiger des Fußball-Zweitligisten VfL Bochum erhielt im Sommer des vergangenen Jahres eine Einladung, er solle zur Geschäftsstelle an der Castroper Straße kommen. Dort warteten Sportvorstand Sebastian Schindzielorz und der damalige Trainer Robin Dutt. Wenig später war für den gebürtigen Marler klar, dass er beim VfL keine Zukunft mehr habe. Der Trainer plante nicht mehr mit ihm.
Über die Art und Weise dieses Rauswurfs möchte der 35-Jährige nicht mehr reden. Hoogland hat jedoch kein Problem damit, über seine eigene Leistung zu sprechen, auch wenn die vor allem in seinen letzten Bochumer Monaten nicht immer zufriedenstellend war. „Natürlich habe ich Fehler gemacht“, sagt er im Gespräch mit dieser Redaktion. „Aber man darf auch nicht vergessen, dass zeitweise fast die gesamte Startelf verletzt war und wir ständig in anderen Formationen gespielt haben.“
Hoogland berichtet von mehreren Schicksalsschlägen
Zudem habe sich für ihn eine besonders schwierige Situation ergeben: „Ich hatte innerhalb eines Jahres ein paar Schicksalsschläge“, berichtet er. Vier Menschen aus seinem engeren Umfeld seien gestorben, das habe ihn gedanklich immer wieder aus der Bahn geworfen. „Das darf natürlich keine Ausrede sein. Aber es spiegelt wider, dass ich nicht immer ganz aufnahmefähig war.“
Nach seiner Zeit in Bochum wechselte [article=493488]er zum australischen Erstligisten Melbourne Victory.[/article] Dort lief es für ihn zunächst unglücklich: Vor dem ersten Saisonspiel zog er sich einen Muskelfaserriss am Hüftbeuger zu, musste dann lange passen. Dafür gab es im ersten Spiel ein Wiedersehen mit dem früheren Bochum-Trainer Gertjan Verbeek. „Ihm hat es in Australien wohl sehr gut gefallen“, berichtet Hoogland. Inzwischen ist der Niederländer, ebenso wie der frühere Schalker Junioren-Spieler, wieder zurück in der Heimat. gp/dh