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SPORTYVES Nr. 2
"Arme Journalisten, arme Leser"

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Ein Blick auf die diversen Tabellen, seien es die Fußball-, Basketball-, Handball- oder aber Tischtennistabellen, läst in mir wieder und wieder die Frage aufkommen, wie sich wohl die Teams mit ganz wenigen oder gar gar keinen Punkten fühlen. Wenngleich es für die SeniorenInnen schon recht frustrierend sein muss in 13 Begegnungen keinen einzigen Sieg erzielt zu haben (Tischtennis, 0:26 Punkte), was mag dann erst Kindern und Jugendlichen in ähnlicher Situation durch den Kopf gehen?

Klar, die Freude am Sport sollte immer im Vordergrund stehen. Nicht jeder Wettkampf muss gewonnen werden – auch wenn viele Sportler, ob jung oder alt, anderer Meinung sind. Aber immer zu verlieren?

Wahrscheinlich fühlen sich die Betroffenen so ähnlich, wie sich zurzeit die Verantwortlichen von Borussia Dortmund fühlen müssen. Schlecht! Auch sie scheinen in letzter Zeit immer nur zu verlieren. Nicht nur aufgrund der sportlichen Situation gibt es also Grund zur Sorge, auch aufgrund der Berichterstattung in den letzten Wochen gibt es durchaus Grund zur Verärgerung. Dabei meine ich weniger die bekannte und schon oft durchexerzierte Darstellung der vermeintlichen Situation, ratlose Spieler, ratloser Trainer, ratloser Vorstand, das Chaos ist ausgebrochen, Patient scheintot etc. Mit wiederkehrender Regelmäßigkeit sind gleiche oder ähnliche Artikel in der Sportwelt zu finden. In der Leichtathletik, beim Radsport, beim Tennis, Golf und Motorsport...

Nein, verärgert bin ich eher über die Qualität der Kommentare, die abgegeben werden. Abgesehen davon, dass man, wenn man nicht in der Verantwortung steht, recht leicht große Weisheiten von sich geben kann, sind diese im Nachhinein verlautbart oder niedergeschrieben natürlich noch überzeugender.

Dieses ist grundsätzlich in Ordnung. Verärgert bin ich über die sprachliche, tendenzielle Respektlosigkeit gegenüber den Betroffenen (also Spielern und/oder Verantwortlichen). Formulierungen wie »Zweitklassigkeit bis hin zur Chef-Etage«, »die millionenschweren Herren Pseudo-Profis«, oder aber ein Spiel als »anwidernd« zu bezeichnen, beschämen mich – bei aller berechtigter Kritik.

Arme Journalisten, die solche Formulierungen benutzen – arme Leser, die das Gelesene nicht kopfschüttelnd beiseite legen.

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