Mir war vom bloßen Hinschauen schlecht geworden. Die Profis steigen aus der Bundesliga ab, die Reserve aus der Regionalliga und die B-Jugend wird womöglich nächstes Jahr nicht mehr in der höchsten Junioren-Klasse spielen. Und das Schlimmste: Man hat das Gefühl, keiner merkt's! Aber zurück zum letzten Freitag, als nach dem 0:2 „Maltritz raus“-Rufe durch das Stadion hallten. Ich kenne das Gefühl, das er in dem Moment hatte. Schließlich habe ich genau das Gleiche auch schon durchgemacht. Doch die Frage ist: Wie geht man damit um? Ich habe mich berappelt und eine Trotzreaktion gezeigt. Hinterher war ich Publikumsliebling, weil die Leute gemerkt haben, dass ich ein eingefleischter Bochumer bin und mir den Arsch aufreiße.
Genau das muss Maltritz nun auch tun, er muss sich jetzt noch mehr zerreißen, denn genau das wollen die Zuschauer sehen. Im Revier ist es das A und O, den Gegner niederkämpfen zu wollen. Und das vermisse nicht nur ich momentan. Beim VfL gibt es keine Kerle mehr. Wieso erzählt ein „Funny“ Heinemann der Truppe nicht mal, wie „Ata“ Lameck und Lothar Woelk sich früher reingekniet haben?
Ich hoffe natürlich, dass der VfL nicht absteigt. Aber was soll man als Bochum-Fan nach dieser Leistung gegen Hannover erwarten? Nur der Glaube allein versetzt keine Berge! Da sind schon die Jungs auf dem Feld gefragt.