Am heutigen Dienstag hat die DFL ihn rausgerückt, den neuen Terminplan für die Spielzeit 2008/09. In Kinder- und Jugendtagen war es eine meiner Lieblingsbeschäftigungen in der Sommerpause, die Spieltage 1 bis 34 mit Bleistift in mein Ringbuch einzutragen und vorab zu ermitteln, wie die Tabelle am Ende aussehen müsste. Damals galt noch die 2-Punkte-Regelung und auf den Trikots der Knappen prangten Sponsoren wie RH Alurad oder R'Activ ("...macht aktiv").
Dieser Tipp ins (Königs-)Blaue hinein hatte immer ein ähnliches Ergebnis: Schalke wurde unangefochten Meister, meist ohne eine einzige Niederlage. Dahinter folgten die vermeintlichen Top-Teams, der unsympathischste aus München am Schluss, nie besser als auf Platz fünf. Borussia Dortmund – seinerzeit in sportlicher Hinsicht eine echte Hausnummer – kam in etwa auf dem Platz der letzten Saison ins Ziel.
Noch zu Zweitliga-Zeiten kam der kleine Elmar irgendwie auf die abenteuerliche Idee, sich mit ganzem Herzen dem FC Schalke 04 zu verschreiben. Dass der "geilste Klub der Welt" ihm in den folgenden Jahren neben einiger Freude auch unendlich viel Leid bescheren sollte, war ihm damals noch nicht klar. Nun versucht er sein königsblaues Gefühlschaos in seiner wöchentlichen Fan-Kolumne so gut es geht zu ordnen.
Langweilige 0:0-Endstände waren im Nachhinein krass unterrepräsentiert, überraschende Ergebnisse mit sechs Toren oder mehr in meiner Prognose allerdings auch. Und während ich in Kürze mühsam 306 Ergebnisse in den Rahmenterminkalender eintragen und zusammenrechnen werde, gibt es hier ganz exklusiv schon mal die Highlights der Hinrunde. Vorab, umsonst, selbstverständlich ohne Gewähr und auch nicht ganz ernst gemeint.
1. Spieltag: Ruttens Einstand gerät zu einem einzigen Triumphzug, der Gast aus Hannover wird mit 4:1 nach Hause geschickt und Farfan schnürt gleich mal seinen ersten Doppelpack für Königsblau.
4. Spieltag: Nach einem dürftigen Remis daheim gegen Bochum werden die Fans mit dem ersten Auswärtssieg der Saison versöhnt. "Kloppo" schafft es nicht, seine schwarz-gelbe Defensive zu sortieren und indem er das entscheidende Tor zum Schalker 2:1-Sieg markiert, avanciert Fabian Ernst zum endgültigen Borussenschreck .
12. Spieltag: "Klinsi raus", schallt es im November schon vor Anpfiff des Begegnung durch die Münchener Allianz-Arena. Als Rafinha per Elfmeter noch vor der Halbzeit zum 3:0 für S04 trifft, dreht "Wurst-Uli" in der Kabine völlig durch und setzt den Sunnyboy aus Kalifornien trotz eines ordentlichen vierten Tabellenplatzes noch in der Pause vor die Tür. Die erste Trainerentlassung der Saison ist perfekt. 16. Spieltag: Ein ungefährdeter 2:0-Heimsieg gegen die Hertha aus Berlin bedeutet die vorzeitige Herbstmeisterschaft. Doch die Mannschaft feiert ihren Erfolg etwas zu ausgiebig in diversen Diskotheken. Einige Kicker erscheinen vollstramm beim darauf folgenden Training, was Fred Rutten und Andi Müller keine Wahl lässt. Suspendierungen, Maulkörbe und horrende Geldstrafen sind die Folgen. Das letzte Hinrundenspiel gegen Hoffenheim endet 5:0 für den Aufsteiger, Schalke steckt als Tabellenführer in der Krise.
Ob es die Knappen in der Rückrunde schaffen, das Ruder wieder herumzureißen und wie die Abschlusstabelle der nächsten Saison dann aller Voraussicht nach aussieht, dazu im nächsten Blog mehr.