Denn "Groznyj", der Beiname Ivans sollte besser mit "der Strenge" oder auch "der Furchteinflößende" übersetzt werden. Womit wir schon bei seinem Namensvetter, Ivan Rakitic, sind. Der Schalker Zehner, so hoffe ich, wird weiterhin seinen Gegenspielern Furcht einflößen – und nicht den königsblauen Fans, indem der Kroate mit Chelsea oder Juve flirtet.
Arshavin ist längst unbezahlbar
Das Talent hat zwar jüngst seine Wechselabsichten dementiert, dass solche Aussagen im Fall des Falles ganz schnell Opfer einer Gedächtnislücke werden können, ist jedoch auch klar. Ich gehe aber davon aus, dass das Bekenntnis des gebürtigen Schweizers zum FC Schalke zumindest für die kommende Spielzeit Bestand hat.
Noch zu Zweitliga-Zeiten kam der kleine Elmar irgendwie auf die abenteuerliche Idee, sich mit ganzem Herzen dem FC Schalke 04 zu verschreiben. Dass der "geilste Klub der Welt" ihm in den folgenden Jahren neben einiger Freude auch unendlich viel Leid bescheren sollte, war ihm damals noch nicht klar. Nun versucht er sein königsblaues Gefühlschaos in seiner wöchentlichen Fan-Kolumne so gut es geht zu ordnen.
Im Gegensatz zu anderen S04-Anhängern würde ich den 20-Jährigen auch nicht für zwölf Millionen ziehen lassen, sei die Rendite auf den ersten Blick auch noch so gut. Denn dann muss erst einmal adäquater Ersatz beschafft werden und den gibt es nicht an jeder Ecke. Offenbar gibt es Leute, die blauäugig genug sind, um einen Mann wie Arshavin ins Spiel zu bringen. Kooperation mit Zenit Sankt Petersburg hin oder her – der russische Superstar spielt in einer ganz anderen Liga – leider auch vom Gehalt.
Wie lange regiert "Zar" Ivan noch?
Standard-Spezialist Rakitic ist mit der beste Vorbereiter der Bundesliga und in Sachen Assists schon in seinem ersten Jahr auf Augenhöhe mit Van der Vaart, Diego und Co. Mit ein bisschen mehr Glück im Abschluss, da bin ich mir sicher, wird er auch dem Schalker Mittelfeld bald zu entschieden mehr Torgefahr verhelfen. Kurz vor Ende seines bis 2011 datierten Vertrags können die S04-Verantwortlichen den "Blonden vom Balkan" dann immer noch verkaufen.
Im Übrigen hatte Ivan "der Schreckliche" auch noch einem Vorgänger, dessen Beiname "der Große" auch bei "nur" 1,84 m Körpergröße Ivan Rakitic mindestens ebenso gut zu Gesicht stünde. Ivan III. regierte 43 Jahre lang das russische Reich, so lange wie keine anderer Zar der Geschichte. Ganz so lange können wir uns am "Zar" Ivan im Schalker Trikot sicherlich nicht erfreuen. Ein Ende seiner Regenschaft in der Schalker Offensive nach nur einem Jahr würde ihm aber keine Ehre machen. Zaren und Könige treten anders ab – und die Zeiten der "blutigen" Revolutionen sind auf Schalke hoffentlich für immer vorbei.