Denn so ein rundes Jubiläum ist allemal ein Grund zu Feiern. Komischerweise sieht das sogar die rivalisierende Anhängerschaft aus Dortmund so. Gut, ich mache den Ironie-Modus mal wieder aus. Die Königsblauen werden der siebten Meisterschaft auch in dieser Saison keine achte folgen lassen. Daran besteht nach dem 30. Spieltag nun kein Zweifel mehr. In diesem Sinne schicke ich hiermit meinen hochoffiziellen Gratulationsgruß zum gefühlten 250. deutschen Meistertitel in die bayrische Landeshauptstadt.
Der Titan hat mich bekehrt
Doch in diesem Jahr gönne ich die Schale dem Rekordmeister irgendwie ein klitzekleines bisschen mehr als sonst. Der Grund heißt Oliver Kahn, dessen ehrenwerte Karriere ich hier nicht nacherzählen will. Die größte Leistung des "Titans" könnte aber sein, dass es ihm zum Schluss seiner Laufbahn gelungen ist, sogar Leute wie mich zu bekehren. Nach Jahren des Spotts hat sich Olli in seiner typischen Unnachgiebigkeit ("Immer weitermachen") schließlich meine Wertschätzung erarbeitet.
Noch zu Zweitliga-Zeiten kam der kleine Elmar irgendwie auf die abenteuerliche Idee, sich mit ganzem Herzen dem FC Schalke 04 zu verschreiben. Dass der "geilste Klub der Welt" ihm in den folgenden Jahren neben einiger Freude auch unendlich viel Leid bescheren sollte, war ihm damals noch nicht klar. Nun versucht er sein königsblaues Gefühlschaos in seiner wöchentlichen Fan-Kolumne so gut es geht zu ordnen.
Für Schalke geht es in den letzten vier Spielen darum, aus einer guten noch eine sehr gute Spielzeit zu machen. Die "Champions League-Qualifikation-Qualifikation" ist so gut wie in trockenen Tüchern, Platz zwei ohne die Nervenprobe eines Play Off-Vergleichs wäre natürlich noch viel besser. Außerdem wäre die neunte Vizemeisterschaft meines Erachtens nationaler Rekord, zumindest wenn man die Errungenschaften von Carl Zeiss Jena zu DDR-Zeiten außer Acht lässt.
Die Knappen-Reserve steigt auf
Ein anderer Erfolg ist schon Realität: Die Schalker Reserve ist in der nächsten Saison Regionalligist. Daran, dass die dann vierthöchste Spielklasse 2008/09 dreigleisig ist, muss ich mich noch gewöhnen. Meinen Glückwunsch an Sven Kmetsch und seine Schützlinge. Dass ein funktionierender Unterbau auch für die Knappen essenziell ist, wussten wir Fans ja schon immer. Nicht nur, wenn mal kurzfristig ein fähiger Interimstrainer gebraucht wird.