Die Voraussetzungen bei beiden Teams vor Saisonbeginn waren eigentlich identisch: Als Absteiger will man oben mitspielen, vielleicht den direkten Wiederaufstieg realisieren (was bisher übrigens nur RWE glückte). Während sich im Sommer an der Hafenstraße 16 neue Spieler vorstellten, waren es bei Braunschweig ebenso viele. Und - ohja - selbst der Altersdurchschnitt der beiden Teams ist mit 25,7 Jahren identisch. Bei so vielen (jungen) Neuzugängen betonen die Trainer natürlich immer, dass das Team sich erst einspielen muss:
So gewann Braunschweig erst am 10. Spieltag sein erstes Match (RWE immerhin am sechsten). Die Fans beider Teams sind deutschlandweit bekannt für ihre Treue und lautstarke Unterstützung. Man sieht: ähnlich (gute) Voraussetzungen und dennoch bei beiden ein schwacher Start.
Es liegt also, liebe Bonan-Kritiker, nicht nur an unserem Trainer und seiner vermeintlich mangelnden Berufskenntnis. Die Eintracht hat mit Benno Möhlmann einen ausgewiesenen, renommierten Fachmann, der bereits erstklassig Coach-Erfahrung gesammelt hatte. Ergebnis: ähnlich wie an der Hafenstraße.
Jetzt sind beide Vereine dabei, sich zu fangen. Und auch wenn alle Pessimisten immer wieder erzählen: Oh Gott, wir sind auf dem elften Platz und Braunschweig zieht auch noch an uns vorbei.Denen sei gesagt: Natürlich wird Braunschweig die Qualifikation schaffen, eben weil sich Qualität am Ende immer (im Fußball nur meistens) durchsetzt. Eben diese Qualität haben aber auch die Rot-Weissen. Also gehe ich fest davon aus: Sowohl Braunschweig als auch Essen stehen am Saisonende über dem Strich. Es treffen also zwei Clubs aufeinander, die derzeit unter, am Saisonende aber sehr wahrscheinlich über dem ominösen Strich stehen.
Dennoch wird es am Samstag, wenn das Match abgepfiffen wird, einen Unterschied geben: Essen hat den Sprung unter die Top10 dann bereits geschafft, die "Löwen" müssen sich dann noch gedulden. Denn: RWE wird siegen! Uns kommt entgegen, dass Braunschweig sich nicht hinten reinstellt, sondern mitspielen wird. So bietet sich Platz und es gibt vielleicht mal - anders als gegen tiefstehende Gegner, die Essen Probleme bereiten - so etwas wie Kombinationsfußball zu sehen. Uns kommt entgegen, dass wir ein Auswärtsspiel haben. Die RWE-Auswärtsfahrer unter den Fans sind geduldiger, machen ihren Unmut bei nicht optimaler Leistung nicht so schnell kund.
So können unsere Jungs ein wenig befreiter aufspielen, müssen nicht beim ersten Fehlpass wieder Angst vor Pfiffen haben. Und uns kommt entgegen, dass bei Braunschweig wichtige Akteure fehlen, RWE mittlerweile aber bis auf Stefan Lorenz die wichtigsten Akteure zumindest wieder einwechseln kann. Ich also bin äußerst optimistisch für das morgige Spiel. Wie sagte Bonan so schön: "Warum nicht neun Punkte aus den drei Spielen holen?" Eben. Ich habe nichts dagegen. Gegen Wolfsburg gab es die ersten, nun bitte den Löwen ihre Punktebeute wegnehmen. Dann kann ich nächste Woche auch mal wieder einen Blog ohne Verwendung des Wortes "Schicksalsspiel" schreiben.