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Die Zeit, die man nicht hat

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Hassans Corner: Die Zeit, die man nicht hat
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Der FC Schalke 04 hat sich durch die peinliche Niederlage in der heimischen Arena in eine Situation gebracht, die schwer und wohl nicht in Stille zu lösen sein wird.

Mit einem gellenden Pfeifkonzert verabschiedeten sich die Fans des S04 nach der 1:2-Niederlage gegen die SpVgg Greuther Fürth am Samstagnachmittag aus der Veltins-Arena. Es war der traurige Höhepunkt der letzten Monate. Angesichts der Gemengelage und den turbulenten letzten Monaten haben sich die Anhänger des Vereins in weiten Teilen korrekt verhalten.

Hier und da wurde mal geraunt, was in jedem Stadion gang und gäbe ist. Als der wohl aktivste Spieler des Schalker Spiels, Julian Draxler, von Jens Keller für den Brasilianer Raffael ausgewechselt wurde, wurde es den Fans zu viel. Sie pfiffen den Trainer-Novizen gnadenlos aus und zeigten ihr Unverständnis zu dieser Auswechslung. Unmittelbar danach wurde erneut unterstützt. Man muss festhalten, dass die Anhängerschaft hinter ihrer Mannschaft stand und hält man sich vor Augen, in welcher Situation sich der Revierklub befindet, hat das Publikum über weite Strecken kaum Grund geliefert, so angegangen zu werden, wie Jermaine Jones es tat.

Gefährliches Spiel von Jermaine Jones

Der Nationalspieler der USA sagte nach dem Spiel gegenüber TV-Leuten, dass man auf Schalke von den eigenen Fans im Stadion „runtergepfiffen und kaputt gemacht“ wird. Gerade Herr Jones sollte mit seinen Worten wesentlich vorsichtiger umgehen. Schließlich ist er es, der wegen Disziplinlosigkeiten, die zu mehrwöchigen Sperren führten, des Öfteren dem eigenen Verein und seinem Team geschadet hat. Dann noch zu behaupten, dass sich die Anhängerschaft, die ausgerechnet in einer schwierigen Phase lediglich Jens Keller nach dessen Auswechslung von Julian Draxler mit Pfiffen kritisierte, die Mannschaft runtergepfiffen habe, ist inakzeptabel.

Auch Horst Heldt blühen nun unangenehme Wochen. Man darf nicht davon ausgehen, dass eine Mannschaft mit solch vielen individuellen Fehlern in der Rückwärtsbewegung dem Branchenprimus Bayern München am nächsten Wochenende Paroli bieten kann. Der FC Schalke 04 agiert in der Defensive teilweise kopflos. Das Abwehrverhalten einiger Spieler ist nicht zufriedenstellend und der Hauptgrund, weshalb man abgestürzt ist. Heldt gab in der Winterpause aber zu verstehen, dass man für die Abwehr keine Verstärkung braucht. Dies so zu sehen, ist sehr blauäugig.

Auch Heldt in der Kritik

Jens Keller und der Schalker Manager sind eng miteinander verbunden. Da Heldt den in die Kritik geratenen Ex-Trainer Huub Stevens entließ und dem in der Bundesliga noch farblosen Keller das Vertrauen bis Saisonende schenkte, wird es schwer sein, schadlos dessen mögliche Entlassung bei anhaltend sportlicher Misere zu überstehen. Es war taktisch unklug, sich so weit aus dem Fenster zu lehnen und Keller öffentlich eine Jobgarantie zu geben. Warum Horst Heldt dies tat, liegt allerdings auf der Hand, er musste dem Neuling den Rücken stärken – im Sinne des Vereins waren diese Statements nicht. Denn der 43-Jährige beraubte sich ein Stück weit seiner eigenen Handlungsfähigkeit. Was passiert, wenn unter Jens Keller der Misserfolg bleibt? Wird Horst Heldt krampfhaft an ihm festhalten? Entlässt er ihn, verliert der Manager an Lobby. Nun sieht man, wie schwer solche Personalentscheidungen sind und wie schnell sich die Lage in diesem Fußballgeschäft ändern kann.


Vielleicht wird der Sportvorstand in den nächsten Wochen dazu getrieben, sich zu denken: „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern.“ Derjenige, der unter all diesen Punkten zu leiden hat, ist Jens Keller. Doch auch der noch-Neu-Trainer hat es bis dato nicht hinbekommen, die Fehler seiner Mannschaft abzustellen. Sein Problem ist die Zeit. Die Zeit die man auf Schalke nicht hat.

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