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Gedenktafel für jüdische Mitglieder

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FC Schalke 04: Ein Zeichen gegen das Vergessen
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Schalke ist dafür bekannt, sich mit seiner Vergangenheit intensiv auseinanderzusetzen. Nun stellte der Klub eine Gedenktafel als Zeichen gegen das Vergessen auf.

Im Jahr 2004 gab der Verein als erster großer Klub eine Studie in Auftrag, die die Geschichte des S04 in der Zeit des Nationalsozialismus erforschte. Sie trägt den Titel „Zwischen blau und weiß liegt grau“. Um ein weiteres Zeichen zu setzen, ließ Schalke nun an der Tausend-Freunde-Mauer direkt neben der Arena eine Gedenktafel anbringen, die an acht jüdische Mitglieder und Förderer des Vereins erinnert, die von den Nazis verfolgt und ermordet wurden.

Trotz strömenden Regens fanden sich am Mittwochmorgen knapp 100 Menschen vor dem Schalker Stadion ein, um der offiziellen Einweihung beizuwohnen. Ein Geschichtskurs der nahe gelegenen Gesamtschule Berger Feld nutzte den Termin zu einem Ausflug und schaute trotz des Wetters neugierig zu, wie der Rabbiner Chaim Kornblum ein Gebet für die ermordeten Juden Europas sprach.

"Nicht schlechter, aber leider auch nicht besser"

Als weitere Form des Gedenkens wurden am Fuße der Tafel nach jüdischem Brauch kleine Steine niedergelegt, bevor die Menschenmenge sich in den Haupteingang der Arena begab, wo der Schalker Vorstand Peter Peters noch einmal erklärte, warum das Gedenken an die Zeit des Nationalsozialismus gerade für seinen Verein so wichtig ist: „Schalke 04 war kein Klub von Widerstandskämpfern. Seine Fans haben sich nicht hervorgetan, als es darum ging, sich schützend vor die jüdischen Mitglieder zu stellen.“ Gleichwohl war Schalke auch weit davon entfernt, ein Naziverein zu sein. Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski betonte in seiner Rede: „Schalkes Mitglieder waren nicht schlechter, aber leider eben auch nicht besser als die anderen Deutschen.“

Peters erinnerte noch einmal explizit an drei Personen, deren Name sich auf der Gedenktafel finden und verglich sie mit den heute auf Schalke tätigen Personen. Dr. Paul Eichengrün beispielsweise, der wie Peters selbst Vorstandsmitglied beim S04 war. Im Jahr 1933 wurde jedoch der "Arierparagraph" eingeführt, der es Juden untersagte, ein Amt in einem Verein zu bekleiden. So war auch Eichengrün gezwungen, vom Amt des 2. Vorsitzenden zurückzutreten.

Ein schmerzvoller Prozess

Ein weiterer Fall ist der von Ernst Alexander, einem talentierten Nachwuchsspieler, der ähnlich wie Julian Draxler die Jugendmannschaften der Schalker durchlief. Alexander wurde am 30. September 1942 in Auschwitz ermordet. Draxler lauschte dem Vortrag von Peters ebenso wie sein Trainer Jens Keller und seine Mannschaftskollegen Benedikt Höwedes und Christoph Metzelder. Letzterer betonte, dass der FC Schalke dafür stehe, „Verantwortung zu übernehmen“ und einen „schmerzvollen Prozess“ der Aufarbeitung hinter sich habe. Nun sei es gut, dass durch die Gedenktafel die verstorbenen Mitglieder wieder „in den Kreis der Schalker Freunde zurückgeholt“ würden.

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