So ergibt sich die unglaubliche, aber leider wahre Konstellation, dass der RWO mit (Klee-)bärenstarken 41 Punkten da steht, besser als zum gleichen Zeitpunkt in der Vorsaison, in der wir immerhin Neunter wurden, dass wir sechs Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz haben bei sechs noch zu vergebenen Punkten und trotzdem noch in Abstiegsgefahr stecken. Unglaublich! Doch was die Lauterer nicht nur im Moment gerne tun, möchte ich vermeiden: ich werde den Teufel jetzt nicht an die Wand malen.
Die Verfolger
Die Situation ist folgende: der FSV Frankfurt rangiert mit einem schlechteren Torverhältnis und fünf Punkten hinter uns. Allerdings spielt die Elf aus der Bankenmetropole wie schon im Vorjahr eine erstklassige Rückrunde und erwartet als Gegner „nur“ noch die beiden Absteiger Ahlen und Koblenz, was durchaus machbar sein sollte.
Dahinter liegt Hansa Rostock auf dem Relegationsplatz. Hansa ist jedoch geübt im Umgang mit solchen Situationen und darf deshalb auch nicht unterschätzt werden. Hansa spielt gefühlt seit Jahren gegen den Abstieg, auch wenn die Liga dabei immer mal wechselt. Das gefährliche daran: Hansa hat das eindeutig bessere Torverhältnis als der RWO und würde bei zwei Siegen und gleichzeitig null Punkten für Oberhausen an uns vorbei ziehen. Die Gegner hören sich schwieriger an, als es ist, denn für Cottbus und Düsseldorf geht es eigentlich um nichts mehr. Man kann also aus Oberhausener Sicht nur hoffen, dass zumindest Cottbus die Macht im Osten bleiben und Düsseldorf seine weiße Weste im eigenen Stadion behalten will.
Die eigene Situation
Doch wie gesagt, Teufel an die Wand malen gibt’s nicht. Seit Bruns die Mannschaft wieder übernommen hat, ist eine Stärke entstanden, die das Abstiegsgespenst durchaus aus eigener Kraft verjagen kann. Gegen Düsseldorf wartet ein schwieriger Gegner, der alles geben wird und seine allerletzte Aufstiegschance wahren will. Zudem wird es endlich mal wieder eine volle Hütte geben im Stadion Niederrhein. Das wird genau die richtige Kulisse sein, um mindestens den letzten Punkt zu erkämpfen und im Anschluss wie im Vorjahr gegen Freiburg den Platz zu stürmen. Ich bin sicher, dass der RWO es auch in diesem Jahr aus eigener Kraft schaffen wird.
Kaderplanung
Man hatte die Angst, dass durch die immer wieder verschobene Nichtabstiegsparty der Vorteil verspielt wurde, dass man früher als andere Vereine seine Kaderplanung vorantreiben könnte. Doch in Oberhausen wird auch hinter den Kulissen gut gearbeitet, wie jeder weiß. Und so wurde die erste Neuverpflichtung für die kommende Saison bereits bekannt gegeben, womit wir auch schon wieder bei den Teufeln wären. Der gebürtige Essener Mario Klinger wird nämlich aus Kaiserslautern zurück in den Ruhrpott wechseln. Der 6er scheint ein echtes Juwel zu sein, denn laut Bruns kann er auf nahezu jeder Position spielen und selbst aus Kaiserslautern hört man nur Gratulationen zu unserer guten Verpflichtung. Zudem sind weitere Kandidaten im Gespräch und teilweise auch im Probetraining. Dabei wird sicher der bisher so erfolgreich verfolgte Weg weitergegangen, indem man sich nur punktuell verstärkt und dabei auf junge, hungrige Spieler mit Potenzial aus der Region setzt.
Zudem könnten mindestens zwei gestandene Profis die Mannschaft verstärken. Im Gespräch ist Benjamin Kern, der bereits in Augsburg und zuletzt in Ahlen viel Erfahrung in der Liga sammeln konnte. Zudem soll ein neuer Torhüter verpflichtet werden, dessen Name entweder David Yelldell (Koblenz) oder Sascha Kirschstein (Ahlen) lauten könnte. So oder so wird man auch in diesem Sommer seitens RWO wieder viel richtig machen.
Machtkampf!?
Zuletzt war im Hinblick auf die bevorstehenden Aufsichtsratswahlen sogar von einem Machtkampf hinter den Kulissen zu lesen. Drei Herren stellen sich nun zur Wahl, die für noch mehr Professionalität sorgen wollen. Das hört sich doch erstmal gut an. Aber jeder der den RWO verfolgt, weiß: noch mehr Professionalität geht gar nicht! Wer innerhalb so kurzer Zeit den Verein, der damals (sorry!!) so wenig Potenzial hatte, von der Oberliga in die zweite Liga führt, uns in dieser Liga so souverän hält, wer so ein tolles Image aufbaut, die Mitgliederzahlen erhöht, wieder Spaß am RWO verbreitet, wer Zukunftsperspektiven bietet und wirtschaftlich konsolidiert, wer so sehr sein ganzes Herzblut in den Verein steckt, wie es die jetzige Führung tut, der hat nichts anderes verdient als ohne Gegenstimme wiedergewählt zu werden!! Was Oberhausen nicht braucht, ist sein erfolgreiches Gespann zu sprengen und Leute zu installieren, die schon in ganz anderen Vereinen nach sehr kurzer Zeit und großen Sprüchen verbrannte Erde hinterlassen haben!
Der letzte Akt
Ganz im Sinne unseres Präsis geht es nun morgen also zum letzten Akt gegen Düsseldorf, in dem wir alles endlich klar machen können. Und wenn alle Mitglieder an einem Strang ziehen, wird es für unseren Aufsichtsrat eben keinen letzten Akt geben, wenn im Juni die nächste Versammlung ansteht. Denn dann wird im Ebertbad für so manch einen neuen Kandidaten schnell der letzte Vorhang fallen.