Jetzt ist das „Anno 1904“ als Verein wieder da. 13 Jahre lang hatte Wirt „Willi“ Funke das ehemalige Haus Kitzhöfer auf der Kurt-Schumacher-Straße am oberen Ende der Schalker Meile übernommen. Dann musste er Anfang 2017 nach einem Inhaberwechsel dicht machen. Nach einem Inhaberwechsel der Immobilie sollte die Miete deutlich erhöht werden. Das war nicht zu finanzieren.
Zurück blieb eine gewachsene Besucherstruktur, die sich über die Jahre hinweg – abseits der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Fangruppierung - zu einer verschworenen Gemeinschaft zusammengefunden hatte. Und die sich mit der Schließung und dem Verlust einer liebgewordenen Freizeitbeschäftigung nicht abfinden wollte.
Da wir ein Verein sind, können nur Vereinsmitglieder rein.
Manfred Beck
Vor einem halben Jahr ergriff eine kleine Gruppe ehemaliger Anno-Besucher um den inzwischen pensionierten ehemaligen Gelsenkirchener Stadtdirektor Manfred Beck die Initiative und gründete einen Verein mit dem Namen „Anno 1904 e.V.“ Nur wenige Meter von der alten Kneipe entfernt mieteten sie sich auf der Kurt-Schumacher-Straße 112 Räumlichkeiten an, die sukzessive in Eigenregie zu einem Vereinsheim mit Bewirtung umgebaut wurden. Beck wurde Vorsitzender des Vereins.
„Jetzt steht das Vereinsheim kurz vor der Vollendung“, erklärte Beck. „Spätestens zur neuen Saison wollen wir damit fertig sein.“ Vor dem Heimspiel gegen den SC Freiburg lädt der „Anno 1904“ schon mal zur „Baustellenparty“ ein. Natürlich mit Musik und Getränken. Später sind neben der Öffnung an Spieltagen auch Veranstaltungen geplant.
Der Zutritt ist aber nicht für jedermann möglich. „Da wir ein Verein sind, können nur Vereinsmitglieder rein“, bittet Beck um Verständnis. Die Aufnahme-Prüfung könne aber im Regelfall unbürokratisch direkt vor Ort erledigt werden. Aufnahmeanträge gibt es im Internet oder direkt im Vereinsheim. Der Mitgliedsbeitrag kostet fünf Euro im Monat. Damit soll nicht nur das Vereinsheim in Schuss gehalten werden, sondern auch Projekte auf der Schalker Meile angegangen werden. 90 Mitglieder hat der „Anno 1904 e.V.“ bereits. Für Bekannte von Vereinsmitgliedern werden auch Tageskarten ausgegeben.
Nicht mehr mit von der Party ist Michael Funke. „„Willi“ war zunächst dabei, war aber mit der neuen Struktur als Verein nicht so zufrieden und hat sich inzwischen zurückgezogen“, bedauert Beck.
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