Wieder einmal musste Rot-Weiss Essen eine lange Heimreise mit leeren Händen antreten. Bei Erzgebirge Aue kassierte RWE eine vermeidbare 1:2-Niederlage. Aue wartete zuvor drei Heimspiele auf einen Sieg und zeigte sich auch gegen Essen in keiner starken Verfassung. Viel mehr profitierten die Veilchen davon, dass RWE sich defensiv zu viele Patzer leistete und in der zweiten Halbzeit vorne die vorhandenen Chancen nicht in Tore ummünzte. Es war insgesamt keine Partie auf einem guten Drittliga-Niveau.
Mal wieder wurde in diesem Spiel deutlich, dass die Rot-Weissen über außen extrem anfällig sind. Als Einordnung: Insgesamt entstanden 15 der 25 Gegentore über die Außenbahnen (60 Prozent). In den vergangenen fünf Partien kassierte RWE auf diese Art und Weise acht Gegentore, das ist eindeutig zu viel. Beim 3:3 in Dresden fielen alle Treffer über die Außenbahnen. Zweimal wurde eine Flanke nicht verhindert, beim 2:2 konnte Jonas Sterner fast von der Außenlinie in die Mitte dribbeln und freistehend abziehen.
Auch in Aue zeigte sich, dass die defensiven Außenpositionen eine klare Schwachstelle sind. Beim 0:1 durch Pascal Fallmann konnte Eric Voufack die entscheidende Flanke nicht verhindern und bei dem zweiten Treffer blieb Lucas Brumme nur in der Beobachterrolle.
Brumme oder Julian Eitschberger haben ihre Stärken klar in der Vorwärtsbewegung, ähnlich verhält es sich bei ihren Vertreten Voufack und Nils Kaiser (aktuell verletzt), deren Defensivschwächen sogar noch deutlicher ausfallen. Die Abstände der Verteidiger zur gegnerischen Offensive sind einfach zu groß, wodurch es nur selten gelingt, Flanken oder Torschüsse entscheidend abzublocken – unabhängig von der Viererkette oder Fünferkette.
Gegen Sandhausen muss Dabrowski wieder umbauen, Brumme fällt aus
Klar ist bereits jetzt, dass Cheftrainer Christoph Dabrowski auf mindestens einer Außenposition eine Veränderung beim kommenden Heimspiel gegen den Tabellenführer SV Sandhausen (23. November, 14 Uhr) vornehmen muss. Linksverteidiger Brumme, der in Aue zumindest noch in der Offensive viele Impulse setzte, fällt aufgrund seiner Gelb-Roten Karte aus. Dafür kehrt Eitschberger nach Rotsperre zurück.