Die SG Wattenscheid 09 ist nach einem Monat der Talfahrt wieder zurück in der Spur. Beim 2:1-Sieg gegen Westfalia Rhynern machte vor allem ein Akteur auf sich aufmerksam: Erstmals in dieser Spielzeit wurde Stürmer Fynn Broos in die Startformation berufen und avancierte mit einem Treffer und einem Assist auf Anhieb zum Matchwinner.
Der 21-Jährige belebte das Wattenscheider Offensivspiel und strahlte auch abseits seiner Torbeteiligungen ordentlich Gefahr aus. „Es war natürlich schön, nach so langer Zeit des Wartens und der Geduld endlich mal beginnen zu dürfen. Obwohl ich Woche für Woche auf der Bank saß, habe ich im Training immer Vollgas gegeben. Dass mir mein Startelfdebüt dann derartig gelingt, ist ein unglaublich tolles Gefühl“, sagte er zu seiner Leistung.
Broos wechselte 2023 vom SV Wanne 11 an die Lohrheide, nachdem er in der Landesliga mit einer beachtlichen Torquote auf sich aufmerksam gemacht hatte. Seitdem gilt der gebürtige Herner als verlässlicher Joker der Wattenscheider, war mit seiner Spielzeit zuletzt aber nicht immer zufrieden. Kaum bekommt er die langersehnte Chance, liefert er Argumente für mehr.
„Das ist ein Zeichen, dass man mich auch mal öfter bringen kann. Ich weiß, dass ich Tore schießen kann und in der Lage bin, der Mannschaft mit meinen Stärken weiterzuhelfen. Der Trainer hat mir das Vertrauen geschenkt und ich habe es ihm zurückgezahlt“, so der Angreifer selbstbewusst.
Für den überzeugenden Auftritt am vergangenen Wochenende erhielt Broos ein Sonderlob von Chefcoach Christopher Pache: „Kaum Spielzeit, ins kalte Wasser geworfen worden - in meinen Augen hat er es brutal umgesetzt und war unfassbar präsent. Wie er den Zweiten mit seinem schwachen Fuß aus spitzem Winkel reingepfeffert und als alleinige Spitze für das Team gegen den Ball gearbeitet hat, verdient obersten Respekt.“
Für die Position des klaren Mittelstürmers hat der Fußballlehrer mit Robert Nnaji, David Loheider und Broos drei Optionen. Keine einfache Aufgabe, für ein Gleichgewicht an Spielminuten zu sorgen: „Fynn hat genauso eine Berechtigung zu spielen, wie alle anderen auch. Wir wissen, dass er viele positive Dinge an sich hat, aber auch in vielen Bereichen noch lernen muss. Deswegen haben wir die Breite im Kader. Er hat mir zu einhundert Prozent bewiesen, dass er es drauf hat.“
Eines ist sicher: Mit zwei Torbeteiligungen hat Broos eine gute Bewerbung für einen Platz in der Startelf am kommenden Donnerstag abgegeben. Dann empfängt die SG Wattenscheid 09 mit dem Tabellenvierten 1. FC Gievenbeck (20 Uhr) das nächste Spitzenteam. Jetzt liegt es an Trainer Pache, ob er seinem Youngster erneut vertraut.