„Ich hätte noch mehr Bock gehabt, wenn das Spiel bei uns stattfände“, redet „Schorsch“ Mewes wie gewohnt nicht lange um den heißen Brei herum. Doch die Polizei legte aus Sicherheitsgründen ihre Bedenken ein, forderte deutlich mehr Ordner, als es der Oberligist finanziell stemmen kann. „Wir hätten ein Minus von 10.000 Euro gemacht. Das ist doch nicht normal, dass wegen so ein paar Idioten die anderen Zuschauer drunter leiden müssen. Ich kann es aber nicht nachvollziehen, da wir schon einmal an einem Mittwochabend gegen Essen gespielt haben. Da ist gar nichts passiert“, wundert sich der Trainer des SV Hönnepel/Niedermörmter.
Allerdings kann Mewes der Verlegung an die Hafenstraße auch etwas Positives abgewinnen: „Für meine jungen Spieler ist das ein Erlebnis, in so einem Stadion zu spielen. Und auch für mich ist das eine schöne Sache. Wir müssen jetzt damit leben und werden auch ohne Heimvorteil alles versuchen“, gibt er sich kämpferisch. Dazu hat der Coach auch jeden Grund, denn sein Team präsentierte sich in der Oberliga zuletzt in bestechender Form – auch wenn es gegen den KFC Uerdingen am Sonntag nach vier Siegen in Serie mal wieder eine Niederlage setzte. „Es haben alle schon an RWE gedacht. Man hat gemerkt, dass sich keiner verletzen und zwei Spieler um eine drohende Gelbsperre herumkommen wollten“, ist sich Mewes sicher, dass das Pokalviertelfinale schon in den Hinterköpfen der Akteure steckte.
Sich angesichts des fehlenden Heimvorteils und des Klassenunterschiedes hinten reinzustellen, kommt für den Oberligisten am Samstag allerdings nicht in Frage: „Wir werden bei unserem 4-2-3-1-System bleiben und unsere Chancen suchen. Essen strotzt ja derzeit auch nicht gerade vor Selbstvertrauen. Vielleicht halten die Zuschauer dann ja irgendwann zu dem Kleinen. Auf jeden Fall wollen wir dazu beitragen, dass es ein gutes Spiel wird. Und wenn wir dann auf den Sack kriegen, dann ist das eben so“, hat er keine Angst vor einer klaren Niederlage.