Schon früh in der Saison, als der aus Schalke an die Strobelallee gewechselte Angreifer auf seine ersten Kurzeinsätze für den BVB kam, überzeugte Harder mit seiner quirligen Art. Und schon damals betonte sein Trainer David Wagner: „Der Junge hat Talent, aber er braucht Zeit, um sich an das Senioren-Niveau zu gewöhnen.“ Abgesehen von der selbstverständlichen physischen Umstellung, erklärt Harder, worin für ihn die größte Veränderung bestand: „Da hat man nicht mehr so viel Zeit wie im Junioren-Fußball. Deshalb muss man erstmal lernen, mehr Ruhe am Ball zu entwickeln und in Drucksituationen einen kühlen Kopf zu bewahren.“ Dafür gab Wagner seinem 1,74 Meter kleinen Neuzugang die nötige Zeit, steigerte das Pensum nur langsam - und Harder dankte es ihm mit Fortschritten, wie sein Trainer bestätigt: „Tammo nimmt eine richtig tolle Entwicklung.“
Wagner würdigt die Lauffreudigkeit Harders
Er schätzt an seinem 19-Jährigen nicht zuletzt dessen Laufbereitschaft, die für einen Offensivspieler „außergewöhnlich“ sei. Diese Eigenschaft kommt ihm auf dem linken Flügel, wo er für gewöhnlich stürmt, sehr zugute. Dabei spielte Harder in Gelsenkirchen meistens als Mittelstürmer. „Da bin ich eigentlich recht flexibel“, erklärt der aus dem münsterländischen Seppenrade stammende Kicker. „Und wenn ich in der Mitte spiele, lasse ich mich gerne mal nach außen fallen.“ Sein Wert für Borussia Dortmunds U23 zeigt sich aber auch in seiner Torgefährlichkeit, wie er sie zuletzt bei seinem Doppelpack in Elversberg aufblitzen ließ. Mit fünf Toren in 14 Einsätzen ist er zwar noch ein gutes Stück von seiner letztjährigen Bilanz von 20 Toren in 26 Spielen entfernt, aber das war ja auch eine andere Position.
Trotz der positiven Entwicklung betont Wagner nachdrücklich: „Er muss noch viel arbeiten, aber er ist total offen und wissbegierig – das beschleunigt den Prozess.“ Weil die Chancenverwertung des BVB mangelhaft ist, könnte Harder neben seiner emsigen Spielweise mit weiteren Toren sicher schnell eine Menge Pluspunkte sammeln.