Eigentlich ist Julian Lüttmann ja eher im Münsterland beheimatet als im Ruhrpott. Nach einer langen Reise, die ihn durch halb Fußballdeutschland führte, ist er seit einigen Jahren wieder dort angekommen.
Gebürtig aus Rheine trainiert der 41-Jährige seit einem Jahr den Bezirksligisten TGK Tecklenburg. Dort hatte er nach den Stationen Preußen Münster, Holstein Kiel, Spfr. Lotte, RW Erfurt, SV Sandhausen, VfB Oldenburg, SSV Jeddeloh und eben Rot-Weiß Oberhausen seine aktive Karriere auch ausklingen lassen.
Aber einmal im Jahr zieht es den ehemaligen Stürmer zurück ins Ruhrgebiet. „Wenn das NRW-Traditionsmasters ansteht, dann bin ich auf jeden Fall dabei. Den Termin am 7. Januar 2024 in Mülheim habe ich mir wie immer ganz fest in meinen Kalender eingetragen“, verspricht Lüttmann. „Sich nochmal mit den anderen Teams zu messen, und die alten Kumpel von damals wiederzusehen, ist immer mein sportlicher Höhepunkt des Jahres.“
Besonders auf die Duelle mit Rot-Weiss Essen freut sich Lüttmann. Denn er erinnert sich besonders gerne an die Duelle gegen Essen aus der Saison 2007/08. „Damals haben wir in der Regionalliga Nord beide Spiele gegen RWE gewonnen und ich habe sowohl beim 4:1 an der Hafenstraße, als auch beim 1:0 im Niederrheinstadion getroffen. Zwei Siege gegen Essen in der Liga gab es zuvor gefühlte 50 Jahre nicht für RWO“, sagt er.
Der Lohn: Am Ende der Saison stieg Oberhausen mit Lüttmann in die 2. Liga auf. Dort hat er vor allem noch eine Szene im Hinterkopf: „Als Mike Terranova am Betzenberg beim 1. FC Kaiserslautern den Ausgleich erzielt hat und dann vor der Lauterer Fankurve den Teufel gemacht hat. Das war sensationell.“
Am 7. Januar 2024 möchte er in der Westenergie Sporthalle in Mülheim besonders den Derbysieg gegen Rot-Weiss Essen gerne wiederholen. „Und wenn es erst im Endspiel ist“, steckt sich der Torschützenkönig des NRW-Traditionsmasters von 2020 hohe Ziele.
Dazu will er wieder viele Treffer beisteuern. „Schließlich bin ich ja der Niklas Füllkrug von Oberhausen“, lacht Lüttmann. „Ich bin schon oft auf meine Ähnlichkeit mit ihm angesprochen worden. Und es ist auch echt witzig: Als er die Haare lang und mit Zopf getragen hat, hatte ich sie ebenfalls so. Jetzt tragen wir sie beide etwas kürzer. Nur sportlich konnte ich ihm nicht ganz das Wasser reichen.“
Dennoch sei die „Malochertruppe“ von damals wieder zu allem bereit. „Schließlich haben wir das Turnier ja auch nicht grundlos 2018 und 2019 vor der Pandemie zweimal hintereinander gewonnen“, warnt Lüttmann. RWO zähle auf jeden Fall wieder zum erweiterten Favoritenkreis. Der sportliche Ehrgeiz, den Turniersieg ein drittes Mal zu schaffen, sei auf jeden Fall vorhanden. „Und das ist ja auch das Tolle am NRW-Traditionsmasters. Alle wissen, dass es darum geht, diese schöne Fußballzeit, die wir erleben durften, nochmal hochleben zu lassen und alte Freunde wiederzusehen. Aber wenn man dann auf dem Feld steht, dann wollen alle das Ding auch gewinnen. Die Rivalität zu den anderen Vereinen bleibt ja bestehen. Die geht ja nicht weg, nur weil du älter wirst“, erklärt Lüttmann.
Dafür reist er gerne aus dem Münsterland an.