Goalball-Bundestrainer Knut Kursawe kann es daher auch kaum abwarten: „Ich bin so gespannt, wie sich der Event entwickelt und von den Leuten angenommen wird. Für meine Spieler und auch die Kollegen aus Holland ist es eine neue Erfahrung. Aber wenn ich an die sehenden Sportler denke, die sich im Goalball erproben wollen, wird es richtig spannend“, freut sich der Honorartrainer des Deutschen Behindertensportverbandes. Tatsächlich wissen auch die Sportler der vier regionalen Vereine, Schalke Baskets, VfL Gladbeck, JC66 Bottrop und VC Bottrop 90, nur im Ansatz was auf sie zukommt. Eine Ballsportart nur nach Gehör zu spielen, ist für sie völliges Neuland. Als einzige Hilfe und Anschauungsunterricht dient das Länderspiel der beiden europäischen Topteams aus Deutschland und Holland im Vorfeld sowie eine Einführung und das Coaching von Kursawe und Co während des Spiels. „Die Basketballer mögen auf den ersten Blick einen Vorteil haben, aber man darf gespannt sein, wer am Ende die besseren Ohren hat“, schmunzelt Peter Efing vom Hauptsponsor ELE. Neben dem regionalen Versorger bilden vor allem die Privatbrauerei Jacob Stauder, die Stadt Bottrop und Gelsensport ein Gespann, das der Veranstaltung durch logistische Unterstützung im wahrsten Sinne erst den Boden bereitet. Ein spezieller Kunstrasen, der vom Gelsenkirchener Stadtsportbund der Premierenveranstaltung zur Verfügung gestellt und in einer konzertierten Aktion nach Bottrop transportiert und dort aufgebaut wird, bildet die Spielfläche vor der Haupttribüne im Bottroper Jahnstadion. „Wir werden oft als Sponsor angesprochen, wenn es um monetäre Leistungen geht“, sagt Stauder-Repräsentant Hans Hülsmann „aber das ist doch nicht alles. Als regionales mittelständisches Unternehmen wollen wir mithelfen, gute Ideen umzusetzen, denen hohe Beträge nicht alleine dienlich sind. Mann muss auch mal um die Ecke denken können“, unterstreicht Hülsmann das Engagement von Stauder. Tatsächlich führt der Mondschein-Cup Nachbarstädte, marktorientierte Unternehmen und Verbände über kommunale Grenzen hinweg an einen Tisch. „Das ist der Ruhrstadtgedanke par excellence“, meint auch Dr. Dieter Priun von Gelsensport. „Wir sind von der Idee begeistert und bringen uns gerne ein“, sagt der Geschäftsführer des Stadtsportbundes aus der Nachbarstadt Gelsenkirchen. Letztlich war auch das Dunkel-Restaurant „Finster“ aus Essen schnell überzeugt dabei zu sein. Thorsten Hanecke sorgt mit seinem Team am Samstag für die Verpflegung im Stadion: „Natürlich wird für uns auch ein Schuh daraus. Unser Restaurant verfolgt ja sehr ähnliche Ziele. Bewusst machen, was es heißt blind zu sein, ist auch unser Credo. Da einer unserer blinden Kellner auf hohem Niveau Blindenfußball spielt, sind wir für den integrativen Sportgedanken zudem besonders sensibilisiert“, erklärt der Essener Restaurantinhaber. Sollte das Event am kommenden Samstag ein Erfolg werden, kann man sich beim Veranstalter FUBA-NET durchaus eine Neuauflage im kommenden Jahr vorstellen, denn die Idee ist in allen Bereichen ausbaubar. „Ein internationaler Länderpokal unter dem Titel ist denkbar. Vielleicht brennen ja auch noch andere Amateurteams darauf, sich im Goalball zu erproben. Aber bringen wir erst einmal die Premiere des Mondschein-Cups über die Bühne“, lächelt Knut Kursawe.
Mondschein-Cup feiert am Samstag Premiere
Breite Unterstützung für innovative Idee
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