Unruhige Zeiten beim VfL Bochum nach der insgesamt achten sieglosen Partie in der Bundesliga und im DFB-Pokal zogen die Verantwortlichen die Reißleine und entließen Trainer Peter Zeidler sowie Sportdirektor Marc Lettau. Ausgerechnet jetzt wartet der große FC Bayern. Doch dieser ist nicht nur seit dem Aufstieg ein (halbwegs) gern gesehener Gast, sondern es war auch in der Saison, als sich der VfL Bochum für den UEFA-Pokal qualifizierte.
Seit dem Aufstieg war der FC Bayern München dreimal im Vonovia Ruhrstadion zu Gast. Neben einer 0:7-Niederlage siegte der VfL zweimal, im Jahr nach dem Aufstieg gab es ein 4:2, letzte Saison ein umjubeltes 3:2, welches der letzte Sieg von Zeidler-Vorgänger Thomas Letsch bleiben sollte.
Auch in der Saison 2003/04, die der VfL als Fünfter abschloss, kamen die Bayern an die Castroper Straße – und ließen alle drei Punkte in Bochum. Damals allerdings traf der Tabellenfünfte der Bundesliga auf den Tabellenzweiten. In der Saison 2024/25 lautet das Duell aber Letzter gegen Erster.
Doch gehen wir die 20 Jahre zurück. Am 13. Februar 2004 ist die Münchener Mannschaft um Oliver Kahn, Bixente Lizarazu, Willy Sagnol, Hasan Salihamidžić, Bastian Schweinsteiger, Claudio Pizarro, Roy Makaay und Trainer Ottmar Hitzfeld zu Gast. Klangvolle Namen – die an diesem Nachmittag allerdings ohne Erfolg bleiben sollten.
Madsen trifft früh – van Duijnhoven nicht zu überwinden
Während das Star-Ensemble versuchte, Spielkontrolle zu erlangen, brachte der VfL durch frühes Stören Hektik ins Spiel. Robert Kovac konnte beeindruckt werden und spielte einen Fehlpass genau in die Füße von Paul "Slawo" Freier, der nach einem Doppelpass mit Vahid Hashemian Peter Madsen auf die Reise schickte. Dieser umkurvte den "Titan" im Münchener Tor und schob ins leere Tor ein - 1:0 in der 8. Spielminute.
Auch danach blieb der VfL dran: Nachdem Kahn an einer Ecke von Dariusz Wosz vorbeigeflogen war, kam Hashemian zum Kopfball – Lizarazu rettete auf der Linie. Freier, Madsen, Wosz, Hashemian – diese vier Bochumer sorgten immer wieder für Probleme im Bayern-Spiel.
Erst zur zweiten Halbzeit – Hitzfeld wechselte Roque Santa Cruz ein – wurden die Bayern besser. Doch egal, was die Bayern in Richtung Bochumer Tor brachten, eine VfL-Legende hatte etwas dagegen, sich ein Gegentor einzufangen: Rein van Duijnhoven hielt an diesem Tag die Null fest. Nach dem Spiel sollte van Duijnhoven in Heimspielen seit 654 Minuten ohne Gegentor sein.
Die Bayern blieben auch am Ende der Saison Tabellenzweiter hinter Meister Werder Bremen, während der VfL sensationeller Fünfter wurde und sich für den UEFA-Cup qualifizierte. Weisse noch?