Die Delegierten des Verbandstages hatten den Ex-Schwiegersohn und Zögling des früheren FIFA-Präsidenten Joao Havelange kurz zuvor bis 2012 im Amt bestätigt. Und weil der Auftrag sich automatisch um drei weitere Jahre verlängert, falls die Südamerikaner den Zuschlag für die Ausrichtung der WM 2014 erhalten, ist Teixeira in den letzten Monaten auf Ochsentour.
Fast so berühmt wie die Selecao: Die brasilianischen Fans. (Foto: firo)
Am Dienstag reicht der 60-Jährige persönlich das brasilianische Bewerbungsdossier inklusive Garantieerklärungen der Regierung bei der FIFA in Zürich ein. Zuvor war er kreuz und quer durch die Heimat gereist, die knapp 24 Mal so groß ist wie Deutschland, hatte sich bei den Landesfürsten und in der Hauptstadt Brasilien die vom Weltverband geforderten Zugeständnisse für die Vergabe des Events eingeholt.
"Brasilien ist auf einem guten Weg Richtung 2014. Es fehlt jetzt noch die Abgabe des Pflichtenheftes", erklärte FIFA-Boss Joseph S. Blatter jüngst bei der Copa America. Diese Etappe kann nun abgehakt werden. Es folgt die FIFA-Inspektion im September, ehe am 30. Oktober der nach dem Rückzug Kolumbiens im April einzig verbliebene Kandidat Südamerikas, das nach dem Rotationsprinzip an der Reihe ist, wohl den Zuschlag erhält.
"Bei einer WM sind es bis zum Titel sieben Spiele. Ab der Wahl werden wir sieben Jahre haben, um mit vereinten Kräften einen unvergesslichen Event auf die Beine zu stellen", verkündet Teixeira, der sich sicher ist, dass der Verband zu seinem 100-jährigen Bestehen in sieben Jahren das passende Geschenk erhält. Bis dahin muss aber eine Herkulesaufgabe gestemmt werden. Im Dossier seien nach Insider-Informationen vier neue Stadien, alle im Nordosten des Landes, vorgesehen, 14 Arenen müssen durch teils umfangreiche Renovierungen WM-tauglich gemacht werden. Viele davon sind in öffentlicher Hand, auch wenn Teixeira fordert: "Der Großteil der Investitionen muss aus privaten Initiativen kommen."
Stadionbauer und -betreiber aus den USA und Europa haben längst ihre Visitenkarten abgegeben, agieren aber angesichts der seit Jahren schwach besuchten Spiele in der brasilianischen Meisterschaft vorsichtig. In den Fußballtempeln wie Morumbi (Sao Paulo) oder Maracana (Rio de Janeiro) fehlt es an Komfort, an Sicherheit, an ausreichender Verkehrinfrastruktur.
Immerhin bewies die Stadt am Zuckerhut bei den am Sonntag zu Ende gegangenen Pan-Amerikanischen Spielen, dass mit vereinten Kräften ein großer Event gestemmt werden kann. Deshalb putzt Teixeira seit Monaten viele Klinken, denn der CBF-Boss hat bereits bestimmt: "Die WM 2014 gehört dem brasilianischen Volk."