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Terry: "Ich bin zu weit gegangen"

Englands Terry: "Ich bin zu weit gegangen"
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Der englische Abwehrchef John Terry hat sich für seine Äußerungen bei Trainer und Team entschuldigt. Trotzdem ist die Stimmung bei den "Three Lions" getrübt.

Nach der Meuterei im englischen WM-Camp hat sich Rädelsführer John Terry bei Coach Fabio Capello entschuldigt, hinter den Kulissen brennt aber weiter der Baum. "Ich habe mit Wayne Rooney telefoniert. Es herrschen sehr große Spannungen im englischen Lager. Ich habe das Gefühl, dass die Mannschaft mit den hohen Erwartungen Probleme hat", sagte Manchester Uniteds Teammanager Sir Alex Ferguson, nachdem es bei den "Three Lions" in den vergangenen Tagen seit der Nullnummer gegen Algerien drunter und drüber ging. Innenverteidiger Terry vom englischen Doublegewinner FC Chelsea hatte sich in einer spektakulären Pressekonferenz als Spielertrainer aufgeführt und damit die Autorität von Capello untergraben. Unter anderem hatte Terry den Einsatz seines Chelsea-Kollegen Joe Cole gefordert. Teammanager Capello wies Terry, den er wegen einer Sex-Affäre zu Beginn des Jahres als Kapitän abgesetzt hatte, am Dienstag vor allem wegen der Einmischung in die Personalpolitik deutlich in die Schranken.


"Es gibt keine Revolution, das war der Fehler eines einzelnen Spielers. John Terry muss aufpassen, was er sagt. Ich respektiere Joe Cole. Er ist einer unserer 23 Spieler im WM-Kader. Aber wir können nicht über einen Spieler sprechen, der auf der Bank sitzt. Man muss auch die Spieler respektieren, die vorher auf dem Platz gestanden haben. Ich muss an die Mannschaft, nicht an einzelne Schicksale denken", sagte Capello und forderte Terry auf, sich ab sofort mit öffentlicher Kritik zurückzuhalten. "Beim Thema Joe Cole bin ich wohl zu weit gegangen", sagte der 29-jährige Terry: "Aber ich wollte einfach nur ehrlich sein. Und es war nie meine Absicht, unseren Teammanager zu enttäuschen. Wenn ich irgendjemanden in der Mannschaft verärgert habe, dann möchte ich mich dafür entschuldigen. Für mich steht nur eine Sache im Vordergrund: Ich will mit England die WM gewinnen." Allerdings scheint Terry der einzige Profi bei den "Three Lions" zu sein, der mit dem Druck aus der Heimat umgehen kann. Dagegen ist die körperliche und psychische Verfassung von Wayne Rooney, Steven Gerrard und Co. bei der WM in Südafrika bislang derart schlecht, dass die Fans im Fußball-Mutterland die Hoffnung auf den ersten Titel seit 44 Jahren längst aufgegeben haben. Und auch Capello kann sich mittlerweile kaum noch vorstellen, dass bei seinem Team noch rechtzeitig der Knoten platzt. "Das Problem könnte der Druck sein. Er lähmt die Beine und den Geist. Man spürt, dass die Mannschaft unheimlich unter Druck steht", sagte der 64-Jährige, dem vor allem das bislang fehlende Spieltempo seiner Mannschaft nicht nachvollziehen kann: "Die ganze Mannschaft ist bei dieser WM viel zu langsam. Es gibt keine Tempowechsel. Ich erkenne das Team einfach nicht wieder." Capello, der im Falle eines Scheiterns aller Voraussicht nach entlassen wird, distanzierte sich in den vergangenen Tagen schon einmal vorsorglich von seinem Team. Als mögliche Nachfolger von Capello sind englischen Medienberichten zufolge der ehemalige Bundestrainer Jürgen Klinsmann, Fulhams Roy Hodgson und Tottenhams Harry Redknapp im Gespräch.

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