Nicht zum ersten Mal überrascht der Delbrücker SC diese Saison im Westfalenpokal. Bereits in der zweiten Runde warfen die Delbrücker mit dem SC Verl eine Drittliga-Mannschaft aus dem Wettbewerb, 3:1 lautete das Endergebnis.
Jetzt also traf es mit dem 1. FC Kaan-Marienborn einen Regionalligisten und wieder sieht das Ergebnis überraschend deutlich aus: 3:0. Die Tore fielen allesamt in der zweiten Halbzeit (54., 64., 87.); Detlev Dammeier, Ex-Profi von Arminia Bielefeld und dem VfL Wolfsburg, hat dafür Erklärungen:
„Wenn man den Gegner nicht kennt, dann muss man sich erstmal herantasten. Ich habe Kaan-Marienborn noch nie spielen sehen. Auch schon gegen Ende der ersten Halbzeit sind wir besser geworden“, erklärt der 53-Jährige.
Die Stimmung in der Mannschaft sei jetzt natürlich gut. Trotzdem will Dammeier den Pokal-Erfolg nicht überbewerten. Er relativiert: „Kaan-Marienborn hat vielleicht nicht unbedingt mit der Top-Besetzung gespielt. Hinzu kommt die lange Anreise."
Früher hat man gegen eine flache Viererkette gepresst, das ist durch hochstehende Außenverteidiger komplizierter geworden. Das macht es für Trainer schwieriger, aber auch interessanter.
Detlev Dammeier
Dammeiers Profi-Vergangenheit – neben 248 Bundesliga-Einsätzen hat Dammeier auch 275 Spiele in der 2. Bundesliga vorzuweisen – helfe ihm grundsätzlich und nicht nur in solchen Spielen. Der für ihn prägendste Trainer sei zu Bielefelder Zeiten Uwe Rapolder gewesen, mit dem er 2004 in die Bundesliga aufstieg. Dessen Ideen vom Fußball könne man trotzdem nicht einfach übernehmen. Der Fußball habe sich in den letzten 15, 20 Jahren extrem verändert:
„Viele Mannschaften spielen jetzt viel variabler, auch in den unteren Ligen. Früher hat man gegen eine flache Viererkette gepresst, das ist durch hochstehende Außenverteidiger komplizierter geworden. Das macht es für Trainer schwieriger, aber auch interessanter“, meint Dammeier.
Nächster Gegner im Westfalenpokal ist der RSV Meinerzhagen
Nächster Gegner im Viertelfinale des Westfalenpokals (27.10) wird der RSV Meinerzhagen sein, die ebenfalls einen Überraschungserfolg landen konnten und den Regionalligisten SV Rödinghausen mit 2:1 besiegten.
Für Dammeier und seine Mannschaft heißt es aber jetzt erstmal, die „Euphorie aus dem Pokal in den Ligaalltag mitzunehmen“. Dort steht man als Aufsteiger derzeit auf dem 12. Tabellenplatz der Oberliga Westfalen, zuletzt gab es drei Pleiten in Folge. Am Sonntag (02.10., 15 Uhr) geht es zur TSG Sprockhövel, die aktuell Tabellenletzter sind.