Am Mittwochabend hat im Grotenburg-Stadion die Zweitrundenpartie im Niederrheinpokal zwischen dem KFC Uerdingen und dem MSV Duisburg stattgefunden. Der Oberligist hat die Sensation gegen den Drittligisten (1:0 nach Verlängerung) geschafft. Doch schon vor dem Spiel kam es zu Ausschreitungen.
Mitten im Anreiseverkehr Richtung Grotenburg ging um kurz vor 18 Uhr nichts mehr. Die Polizei hatte die Straße gesperrt, weil KFC-Ultras den Duisburger Mannschaftsbus bei der Einfahrt mit Tritten attackiert hatten und die Beamten danach mit Gegenständen bewarfen. Auf der Pressetribüne war schnell auch von eingeworfenen Scheiben die Rede, was MSV-Pressesprecher Martin Haltermann allerdings nicht bestätigen konnte.
Nach 15 Minuten rollte der Verkehr wieder, die Lage hatte sich schnell beruhigt. Es flog auch ein Böller am KFC-Treffpunkt an der Tankstelle gegenüber des Stadions. Beide Fanlager haben jeweils einen Marsch zum Stadion hingelegt und sind tief verfeindet. Die Polizei war mit einem Großaufgebot vor Ort - und auch während des Spiels weiter gefordert.
Nach dem 1:0 durch Fabio Ribeiro in der 107. Spielminute waren die gut 500 mitgereisten Gästefans so wütend, dass sie ihre Fahnen und Zaunfahnen einpackten und den Support einstellten. Das war schon bei den Drittliga-Auswärtsspielen in Dortmund und Köln zu beobachten.
Beide Seiten zündeten Pyrotechnik, Uerdinger Ultras ließen sich provozieren und wollten Richtung Gästeblock, wurden jedoch von den eigenen Spielern beruhigt, die auch nach dem Spiel noch den Austausch suchten. Am Ende wurde auf Seiten des KFC nur noch gefeiert, während der Haussegen bei den Zebras gehörig schief hing.
Die Meidericher verspielten seit 2019 zum fünften Mal in Folge die DFB-Pokal-Teilnahme, gleichbedeutend mit wichtigen 300.000 Euro für den finanziell angeschlagenen Klub. Der KFC darf dagegen darf weiter von seinem ersten Niederrheinpokalsieg seit 2019 träumen.