Der SV Burgaltendorf hat im Niederrheinpokal ein dickes Los gezogen. Rot-Weiss Essen kommt zur ersten Runde an die Windmühle (Dienstag, 23. August, 19 Uhr), und das ist in diesem Fall wörtlich zu nehmen. Denn anders als oft üblich verzichtet der Bezirksligist darauf, das Heimrecht mit dem Stadtnachbarn und Drittligisten zu tauschen. Stattdessen steigt die Partie am beschaulichen heimischen Sportplatz, der über keine richtige Tribüne verfügt. Anders macht es zum Beispiel Union Hamborn, das sein Spiel gegen Rot-Weiß Oberhausen lieber im Stadion des Regionalligisten austrägt.
Burgaltendorfs Sportlicher Leiter Jörg Oswald erklärt den Hintergrund der Entscheidung: "Für viele unserer Spieler wäre es natürlich etwas besonderes, mal die Atmosphäre an der Hafenstraße zu erleben. Aber uns war klar, dass wir zuhause spielen wollen, wenn es seitens der Behörden keine Einwände geben sollte." Oswald rechnet mit einem Zuschaueraufkommen im höheren dreistelligen Bereich, rund die Hälfte davon aus dem rot-weissen Lager.
Parkplatzsituation, Ordnungsdienst, vermutlich Fantrennung - einiges gibt es noch zu organisieren für die Verantwortlichen in den nächsten drei Wochen. Oswald aber bleibt entspannt: "Das bekommen wir locker gestemmt." Schließlich ist der SVA erfahren genug in der Abwicklung von größeren Veranstaltungen. Erst am letzten Sonntag ist der Geno-Cup zu Ende gegangen, der in jedem Sommer deutlich mehr Zuschauer in den Essener Südosten zieht als für gewöhnlich die Liga-Auftritte des Teams.
SV Burgaltendorf: Zuletzt gab es ein 1:9 gegen RWE
Als Burgaltendorf 2019 schon einmal im Niederrheinpokal auf RWE traf, war es noch anders. Da standen sich die Essener im Viertelfinale gegenüber und spielten an der Hafenstraße. Über 2700 Zuschauer kamen - und sahen, wie der SVA mit 1:9 unterging. "Damals waren 800 Fans aus Burgaltendorf mit dabei, sogar die VIP-Logen besetzt", erinnert sich Oswald. "Aber ich glaube nicht, dass das Interesse dieses Mal wieder so groß ist, auch weil es damals ein Viertelfinale war."
Dafür darf es sportlich diesmal besser laufen, zumindest wenn es nach den Burgaltendorfern geht. "Wir werden alles rausholen", kündigte Trainer Andreas Krippel bereits an. Ob es für die Sensation gegen die vier Klassen höher spielenden Favoriten reicht? Mehr als fraglich. Wichtiger ohnehin für den SVA: Die Liga. Nach fünf Jahren in der Landesliga sind die Essener abgestiegen. Jetzt wolle der Klub "möglichst schnell" den umgekehrten Weg nehmen, erklärt Oswald zwei Wochen vor dem Saisonstart gegen Blau-Gelb Überruhr (14. August, 15 Uhr). "Aber für einen Aufstieg muss alles passen, da kann man im Vorfeld keine Garantien aussprechen. Zumal wir einige harte Konkurrenten haben."