Schließlich war lange nicht klar, ob der Oberligist die Drittrundenpartie gegen den klassenhöchsten Pokalteilnehmer überhaupt austragen kann. Warum das so war und welche Chancen er für seine Mannschaft sieht, verrät Yotla im Interview.
Redouan Yotla, wie heiß sind Sie denn auf das Spiel gegen den Drittligisten KFC Uerdingen? Redouan Yotla: Wir haben uns mit dem Spiel bisher kaum beschäftigt. Wir haben uns schon oft auf solche Highlights vorbereitet, am Ende gingen die Spiele in der Meisterschaft davor verloren und das Pokalspiel ebenfalls. Klar, haben wir uns über das Los gefreut, aber für uns war es bis vor ein paar Tagen unvorstellbar, dass das Spiel überhaupt stattfinden wird. Das wussten wir dann erst vorgestern.
Wie meinen Sie das? Redouan Yotla: Der Aufwand ist so massiv. Mobile Zäune, Ordner, ein Security-Dienst, Rettungswagen, angeblich haben sich auch gewaltbereite Fans angekündigt. Für uns ist das ein Kraftakt. Das ist auch das, was für uns das Entscheidende sein wird. Können wir dieses Spiel tatsächlich infrastrukturell stemmen und lohnt es sich am Ende auch mal in höhere Bereiche zu gehen? In der letzten Saison haben wir auf den Lizenzantrag für die Regionalliga verzichten müssen, jetzt werden wir sehen, ob so etwas machbar wäre, ob sich das überhaupt auch finanziell lohnt oder ob man mit einem fetten Minus aus diesem Spiel geht. Es ist für uns sozusagen ein Pilot-Projekt. Ich bin auf jeden Fall dankbar dafür, dass unser Vorstand das alles ermöglicht hat.
Wie viele Zuschauer erwarten Sie? Redouan Yotla: Ich weiß es ehrlich nicht. Schon oft waren viele Zuschauer angekündigt, am Ende waren es dann einige weniger und man war enttäuscht. Wir hoffen natürlich, dass es voll wird. Aber wie viele letztendlich den Weg zur neuen Bezirkssportanlage in Monheim finden werden, wird man dann morgen sehen.
Wie haben Sie sich auf den KFC vorbereitet und was haben Sie sich vorgenommen? Redouan Yotla: Ich habe viel RevierSport gelesen (lacht). Für uns ist dieses Spiel ein Bonbon. Egal, wie es ausgeht, wir wollen die Partie so lange wie möglich offenhalten. Wir haben viele Angeschlagene und am Samstag wartet bereits das nächste Top-Spiel gegen unseren Stadtrivalen Monheim. Das ist für uns wichtiger.
Sehen Sie denn eine Chance aufs Weiterkommen? Redouan Yotla: Das wird man sehen. Der größte Unterschied wird die Fitness sein. Schließlich wird in Uerdingen zweimal am Tag trainiert, bei uns dreimal die Woche. Von der fußballerischen Qualität her sind wir gar nicht so weit weg. Ich denke da an Ivan Pusic, der bei Fortuna Düsseldorf 3. Liga gespielt hat, Kosi Saka, der beim BVB unter Bert van Marwijk im Bundesliga-Kader stand, Robin Hömig, der mit dem 1. FC Köln in der ersten und zweiten Liga mittrainiert hat oder an Hayreddin Maslar, der bei Bayer Leverkusen im Champions-League-Kader stand. Sowas können bei denen auch nicht alle vorweisen. Und das waren ja auch noch nicht alle. Die Jungs werden auf jeden Fall nicht da stehen und staunen, wie gut die sind. Wir wollen möglichst auf Augenhöhe auftreten.
Autor: Stefan Loyda