Mit einem ungefährdeten 3:0 (2:0)-Erfolg beim Landesligisten Viktoria Buchholz verzichtete die Elf von Coach Eric van der Luer allerdings auf ein Schützenfest, wie es beispielsweise Rot-Weiß Oberhausen oder Hönnepel-Niedermörmter veranstaltet haben.
Trotzdem war van der Luer zufrieden: „Die Mannschaft hatte den Auftrag, die Partie schnell zu entscheiden und eine Runde weiter zu kommen. Das Ziel hat sie sehr gut erfüllt.“ Emrah Uzun (19.) und Issa Issa (32., Handelfmeter) stellten die Weichen in einer einseitigen Begegnung ruckzuck auf Sieg. Die Viktoria war zwar bemüht, den Favoriten in Schach zu halten, allerdings hatte der Underdog zu viel Respekt. Die Bälle wurden im ersten Durchgang meist nur lang nach vorne gepöhlt, ein konstruktiver Spielaufbau fehlte. So hatte Uerdingen keine Probleme, die Angriffsversuche abzuschmettern. Für Buchholz‘ Trainer Michael Roß keine Überraschung: „Wir sind Letzter in der Landesliga, der KFC fast schon in der vierten Klasse. Nehme ich jetzt noch die Vereinsstrukturen dazu, herrscht ein gefühlter Sechs-Klassen-Unterschied.“
Roß: "Wir haben ein Debakel verhindert" Ganz so schlimm wurde es dann aber doch nicht, weil Uerdingen nach dem 3:0 durch Uzun (57.) einen Gang herausnahm und die Hausherren spielen ließ. „Für uns war es das Match des Jahres, das wir genossen haben“, bilanzierte Roß, der anschließend noch zusammen mit den Fans feierte: „Wir haben ein Debakel verhindert und hoffentlich etwas gelernt. Denn das war schon beeindruckender Tempofußball des KFC.“
Besonders vor dem Hintergrund, dass den Uerdingern noch der „Familientag“ vom Samstag in den Knochen steckte: „Die Jungs waren bei diesen Temperaturen mehr als acht Stunden vor Ort. Das steckt niemand einfach so weg“, berichtete van der Luer.
Doch dem KFC machte es nichts aus, weil es der Niederländer im Vergleich zum Vorjahr geschafft hat, ein leistungsfähiges Team aufzustellen. van der Luers System ist klar erkennbar, das Spiel über die Außen haben die Akteure verinnerlicht und die Egozentriker sind aussortiert.
Insgesamt hat der Fußballlehrer ein Paket geschnürt, das zukunftsträchtig ist. Die Schlagworte „Aufstieg“ oder „Pokalgewinn“ nimmt er aber (noch) nicht in den Mund. „Wir strahlen Fitness, Disziplin und Begeisterung aus“, fasste van der Luer seine Eindrücke zusammen: „Jetzt müssen wir dafür sorgen, dass der KFC ein positives Bild abgibt. Das ist uns in Duisburg gelungen. Die Saison ist aber noch lang.“