Am Dienstag stand für den Wuppertaler SV die erste Runde im Diebels-Niederrheinpokal auf dem Programm. Die Mannschaft von Trainer Hans-Günter Bruns traf im Röntgen-Stadion auf den Landesligisten FC Remscheid. Nach 90 Minuten war die Überraschung perfekt und der WSV bis auf die Knochen blamiert. Die Wuppertaler verloren durch das goldene Tor von Michael Günther in der 73. Minute.
Der WSV, von Beginn an offensiv eingestellt, spielte langsam, zeigte Schwächen im Zweikampfverhalten und konnte sich nicht entscheidend durchsetzen. Die Remscheider hingegen standen immer richtig zum Ball und ließen in der ersten Halbzeit kaum eine gefährliche Torchance der Wuppertaler zu. Je länger die Partie lief, desto mutiger wurde der Landesligist. In der 73. Minute geschah dann das Unfassbare. Nach einem Freistoß flog der Ball in den Wuppertaler Strafraum. Torhüter Klafflsberger konnte den Schuss zuerst noch abwehren, doch im zweiten Anlauf erzielte Günther den Siegtreffer. „Das ärgert mich maßlos, ich kann es gar nicht in Worte fassen. Es war eine bodenlose Frechheit, was hier heute abgelaufen ist“, kommentierte Bruns in seiner ersten Reaktion die Geschehnisse auf dem Platz.
„Der ein oder andere Spieler ist momentan meilenweit von seiner Form entfernt"
Zur Überraschung aller startete Wuppertal mit einer vollkommen veränderten Elf. Nur Robert Mainka und Christian Knappmann kamen, wie beim Sieg gegen Bergisch Gladbach, in der Startformation zum Zuge. Der WSV-Trainer ließ diese Ausrede für die unerwartete Niederlage aber nicht gelten: „Wir hätten heute bringen können, wen wir wollen, wenn man mit so einer Einstellung ins Spiel geht, dann bringt das alles nichts.“ Im Gegenteil machte er ein ganz anderes Problem aus: „Der ein oder andere Spieler ist momentan meilenweit von seiner Form entfernt. Wir haben aktuell Spieler in der Mannschaft, die mehr mit ihrem eigenen Kopf zu tun haben, als damit sich aufs Fußballspielen zu konzentrieren.“
Dies kam den Remscheidern sehr gelegen. Der Landesligist, der selbst noch gar nicht in die neue Saison gestartet ist, kann sich nun auf eine weitere Partie im Niederrheinpokal freuen. Der Jubel in Remscheid war nach dem Abpfiff überschwänglich. Mannschaft und Fans konnten die Sensation kaum glauben. „Die Jungs haben toll gearbeitet, sich an unseren Matchplan gehalten. Dann kommt noch das Quäntchen Glück dazu“, erklärte Remscheids Trainer Stefan Brandt. „Es tut mir fast schon ein bisschen leid für den WSV, denn ich bin gebürtiger Wuppertaler“, erklärte er abschließend, bevor er mit seiner Mannschaft in der Kabine feiern ging. Jetzt muss sich zeigen, ob der Wuppertaler SV diese Niederlage problemlos wegstecken kann und seinen positiven Trend der letzten zwei Spieltage in der Regionalliga aufrecht erhält. Bereits am kommenden Freitag ist die Mannschaft beim VfB Hüls zu Gast.