Darunter machten sich alleine vier Landesligisten Hoffnungen auf den Titel. Den Pokal allerdings holte ein Team, das zu Beginn kaum jemand auf der Rechnung hatte, sich jedoch von Spiel zu Spiel steigern konnte und letztendlich in einem hitzigen Finale den kühleren Kopf bewahrte.
Der Jubel unter Spielern und Fans war groß nach dem finalen Schlusspfiff: SuS 1921 Oberhausen ist neuer Hallenkönig 2009! In einem packenden Finale hatte man soeben den A-Kreisligisten SC 1920 Oberhausen mit 3:1 in die Schranken verwiesen. Dabei zeugen alleine vier Zeitstrafen in den letzten fünf Minuten von einer turbulenten Schlussphase in einem Spiel, in dem es lange unentschieden gestanden hat. Coach Michael Schneider zeigte sich überglücklich und erleichtert: „Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Sie haben sich gestern und heute stetig gesteigert und eine super Leistung gezeigt. Ich denke, so wie es gelaufen ist, sind wir der verdiente Sieger.“
Verdient ist der Titel allemal. Hatte man sich in der Vorrunde noch schwer getan, überzeugte der Bezirksligist in der Zwischenrunde - das Team gewann alle drei Spiele ohne Gegentreffer - und auch am Sonntag. Der Bezirksligist stellte die beste Offensive und auch die beste Defensive. „Eigentlich hat uns doch niemand zugetraut, dass wir die „Todesgruppe“ mit Safakspor und RWO überstehen“, fährt Schneider fort.
Tatsächlich aber reichten zwei Unentschieden zum Weiterkommen. In der Endrunde legte die junge Mannschaft dann richtig los und gewann fortan alle Spiele, unter anderem gegen die beiden Landesligisten DJK Arminia Klosterhardt und Sterkrade 06/07. Der Glanzpunkt wurde dann im Halbfinale beim 4:0 gegen SV Adler Osterfeld gesetzt. Der letzte verbliebene Landesligist hatte dem druckvollen Kombinationsspiel nichts mehr entgegenzusetzen und blieb gänzlich ohne Chance, wie Osterfelds Ecevit Bögüs auch neidlos anerkannte: „Die bessere Mannschaft steht im Finale.“
Auch den anderen Finalisten am heutigen Tage hatte im Vorfeld kaum einer auf der Rechnung - bis auf Oliver Nözel. Der Stürmer hatte schon in der letzten Woche im Brustton der Überzeugung den Titel vorausgesagt. Dass es nicht so weit kam, schiebt Coach Thorsten Möllmann auf zwei Gründe: „Zum einen hat unser Starspieler Ümit Ertoral ab dem Halbfinale verletzungsbedingt nicht mehr spielen können, zum anderen fand ich so manch eine Schiri-Entscheidung mehr als zweifelhaft.“ Prompt fand sich Möllmann im Finale auch auf der Tribüne wieder. Bis dahin hatten seine Kicker gezeigt, welch gute Hallenmannschaft sie sind.
Erst im Halbfinale gegen SpVgg. Sterkrade 06/07 stieß das Team auf ernsthaften Widerstand und gewann glücklich mit 2:1. Sterkrades Hallen-Coach Jens Szopinski konnte seine Enttäuschung auch nur schlecht verbergen: „Wenn man so weit kommt und dann durch individuelle Fehler verliert, ist das schon bitter. Aber unser Ziel war im Vorfeld unter die letzten Acht zu kommen, deshalb bin ich auch zufrieden. Die Leistung der Finalisten muss man neidlos anerkennen.“ Zum Schluss reichte es für die Sterkrader zum dritten Platz, nachdem man im Entscheidungsspiel die Adler aus Osterfeld mit 5:0 aus der Halle schoss.
Für den Geheimfavoriten Safakspor hat es nicht ganz zum großen Wurf gereicht. Hatte man in der Vorrunde noch so beeindruckend überzeugt, war heute nach der Finalrunde der Traum vom Weiterkommen geplatzt. Trotzdem war Trainer Aydin Özat nicht enttäuscht: „Wir haben heute einfach nicht clever genug gespielt und waren auch wohl ein bisschen nervös. Die defensive Absicherung hat gefehlt und wir waren kräftemäßig nicht gut dabei. Trotzdem will ich der Mannschaft ein Kompliment machen. Sie hat eine sehr gute Turnierleistung abgeliefert.“
Neben der Özat-Truppe war heute nach der Finalrunde auch für Landesligist DJK Arminia Klosterhardt, für Vorjahresfinalist VfR 08 Oberhausen, sowie die Überraschungsmannschaft aus Dellerheide Endstation. BSG-Coach Jürgen Labbuda zeigte sich trotzdem mehr als zufrieden: „Wir haben heute gegen höherklassige Mannschaften gut mithalten können. Gefeiert haben wir schon letzte Woche - alles andere war Zugabe.“
Maßlos enttäuscht hat die U23 von Rot-Weiß Oberhausen. Nach einer Niederlage und einem Unentschieden war für die "Kleeblätter" schon nach der Hauptrunde Koffer packen angesagt. Dementsprechend bedient war dann auch Stürmer Stephan Schneider: „Eigentlich sind wir ja eine gute Hallenmannschaft, aber heute waren wir überhaupt nicht gut drauf. Es hat einfach an der Laufbereitschaft gefehlt. Dazu führten individuelle Fehler zu den Gegentoren.“ Teamkollege Serhat Erdogan ergänzt: „Wir haben das heute auf die leichte Schulter genommen und taktische Fehler gemacht. Aber wenn man dem Trainer nicht zuhört, braucht man sich nicht wundern, wenn man dafür die Quittung bekommt.“ Auf Seite 2: Alle Ergebnisse