Der VfL Bochum und die Hallenstadtmeisterschaften - das ist eigentlich eine Erfolgsgeschichte. Die Frauen dominieren den Wettbewerb fast jedes Jahr, treten auch im Januar wieder als Titelverteidigerinnen an. Und bei den Männern ist der VfL auch Rekordsieger - der letzte Titelgewinn war allerdings 2015, als die VfL-U23 das Finale gegen Hordel gewann, am Saisonende wurde das Team dann abgemeldet.
Zehn Jahre später gibt es wieder eine zweite Mannschaft beim VfL, aber kein Comeback des Rekordmeisters beim Sparkassen Masters. Der Tabellenführer der Oberliga Westfalen hat sich nicht angemeldet. „Es ist ein bisschen schade, weil wir grundsätzlich gerne dabei gewesen wäre“, sagt Trainer Heiko Butscher. „Es ist nicht so, dass wir sagen: Mit dem Hallenturnier haben wir nichts zu tun.“
Dazu habe es auch Gespräche mit der Sparkasse gegeben, so Butscher - die Sparkasse ist nicht nur Namenspartner der Hallenstadtmeisterschaft, sondern auch Trikotsponsor im VfL-Nachwuchsbereich. Das hätte eigentlich gepasst - letztlich fiel die Entscheidung aber doch gegen die Teilnahme.
Nur drei Wochen nach dem Finalturnier beginnt schon wieder die Oberliga-Rückrunde, erklärtes Ziel ist der Aufstieg in die Regionalliga West. Während Liga-Konkurrent SG Wattenscheid 09 in der Halle mitspielt, hat der dritte Bochumer Oberligist Concordia Wiemelhausen ebenfalls aus diesem Grund abgesagt.
Angst vor Verletzungen: U23 des VfL Bochum hat einen kleinen Kader
Ein weiteres Argument war die Verletzungsgefahr. Bochums U23 hat nur einen kleinen Kader, der immer wieder von Profis unterstützt wird. Dazu sehen sich viele der Spieler auf dem Sprung in den Profibereich. Butscher erklärt: „Es geht nicht einmal um die Gegenspieler, aber in der Halle kann eben immer leichter etwas passieren. Und wenn wir mitspielen und einer der Spieler, die auf dem Weg nach oben sind, sich dort verletzen, dann sagen alle: Wie könnt ihr nur? Das ist ein Risiko, das wir nicht eingehen wollen.“
Wieder angemeldet dagegen sind die Frauen, die bei der vergangenen Ausgabe souverän den Titel holten - damals mit Mittelstürmerin Dörthe Hoppius im Tor. Hoppius feierte zuletzt zwar in der 2. Bundesliga ihr Comeback nach einer Knieverletzung, ob sie eine Kandidatin für die Halle ist, ist aber fraglich.
VfL Bochum Frauen: Zweite Mannschaft stellt den Stamm des Hallenteams
Das Gleiche gilt eigentlich für alle Zweitliga-Spielerinnen, wie Trainerin Kyra Malinowski sagt: „So wie es aussieht, wird die zweite Mannschaft die Hallen-Stadtmeisterschaft bestreiten. Vereinzelt könnten aber Spielerinnen aus dem Zweitliga-Kader dazu kommen.“ Betreut wird das VfL-Team voraussichtlich von Emil Nicolodelli, dem Trainer der zweiten Mannschaft.
Top-Favoritinnen sind die VfL-Frauen aber in jedem Fall, egal in welcher Besetzung - die VfL-Zweite spielt in der Landesliga oben mit, die Gegnerinnen spielen maximal in der Bezirksliga.
Und bei den Männern muss sich niemand sorgen machen, dass jemand dem VfL seine Rolle als Rekord-Titelträger streitig macht. Acht Hallenstadtmeisterschaften hat Bochums Zweite gewonnen - die nächst-erfolgreichen Teams sind unter anderem Wattenscheid 09, Concordia Wiemelhausen und Vorwärts Kornharpen mit jeweils zwei Siegen.