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Update (mit Stimme Speldorf) Mülheim: Hallenstadtmeisterschaft endet im Eklat - Jagdszenen und Turnierabbruch!
Nur Verlierer nach Massenschlägerei

Glücklicherweise ein Einzelfall: Sanitäter kümmern sich um einen Spieler nach der Schlägerei. (RS-Foto)
Glücklicherweise ein Einzelfall: Sanitäter kümmern sich um einen Spieler nach der Schlägerei. (RS-Foto)
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Es war alles für eine Fußball-Party bereitet: Die sechs besten Mülheimer Vereine betraten vor 1600 Zuschauern in der RWE Rhein-Ruhr Halle das Parkett, um den 35. Mülheimer Hallenfußball-Stadtmeister auszuspielen. Und bis zum Halbfinale war es auch das ersehnte Fußball-Fest. Doch kurz vor Ende der ersten Halbfinal-Partie eskalierte die Situation, was dazu führte, dass nur noch Fausthiebe statt Konfetti durch die Halle flogen. Sogar die Polizei musste mit 30 Beamten anrücken und die Massenschlägerei beenden. Angepfiffen wurde aus Sicherheitsgründen dennoch nicht mehr.

Immer wieder überkreuzten sich jetzt die Fangesänge. Die Partie wurde immer härter, hektischer und chaotischer. Fünf Minuten vor dem Ende war es erneut Abed Laktab, der Galatasaray nach einer gekonnten Einzelaktion in Führung brachte. Bei seinem Torjubel legte der Torschütze seinen Zeigefinger vor den Mund, was die Anhänger von Rot-Weiß Mülheim, die direkt hinter der Galatasaray Bank saßen, als offene Provokation empfanden.

Nur eine Zeigerumdrehung später fiel der erneute Ausgleich. Routinier Joachim Bohra tat es Weinbach gleich und bugsierte den Ball nicht minder fest ins Netz.

Die Akteure machten es den Schiedsrichtern, die konsequent ihre Linie behielten, nicht einfach. Nach mehrmaligen Ermahnen und Beschwichtigen blieb einem Unparteiischen keine andere Wahl als Hakan Turun nach einem Wiederholungsfoul mit einer Zeitstrafe zu belegen. Galatasarays Ersatztorhüter Öner Nikilic sah zudem Gelb. "Spieler und Trainer von Galatsaray ließen sich daraufhin einfach nicht beruhigen", schilderte Speldorfs Sportdirektor Michael Klauß die Situation.

Hasan Yilderim (links) und Daniel Weinbach im Gespräch

Mit dem Gefühl ungerecht behandelt worden zu sein, brach der Landesligist die Partie ab und schickte seine Akteure Richtung Umkleidekabine. Warum es kurz darauf zur Schlägerei kam, darüber gibt es unterschiedliche Angaben. So viel scheint sicher: Zumindest ein Galatasaray-Spieler fand nicht den Weg in die Kabinen, sondern legte sich mit einigen Anhängern an. "Ein Spieler ist zum Block der VfB-Fans gelaufen und richtig reingesprungen. Der wollte da anscheinend einen rauszuziehen", schilderte Klauß seine Sicht der Dinge.

Wer auch immer als erstes zuschlug; sicher ist: Kurz darauf flogen die Fäuste durch die Halle. Auch Anhänger des türkischen Klubs stürmten auf das Spielfeld auf dem sich schon Galatasaray-Spieler mit Zuschauern schlugen. Eine etwa 50 Mann starke Menschentraube wälzte sich daraufhin durch die Halle, die erst nach einigen Minuten von den Polizeibeamten aufgelöst werden konnte. "Das war eine Schande für die Mülheimer Fußballszene", zeigte sich Klauß auch einen Tag später geschockt.

Nach 30-minütiger Beratungszeit brach Jochen Guß die Veranstaltung verbittert ab: „Da die Sicherheit der Zuschauer nicht mehr gewährleistet ist, muss die Veranstaltung abgebrochen werden. So etwas habe ich in 30 Jahren noch nicht erlebt. Es tut mit für die Zuschauer und für den Mülheimer Fußball unendlich leid.“

Feuerwehr und Polizei mussten anrücken.

Auch Rot-Weiß-Akteur Daniel Weinbach war nach dem jähen Ende tief bestürzt: „Ich bin todtraurig, sowas hat hier nichts zu suchen. Die Veranstalter haben mit dem Abbruch die richtige Entscheidung getroffen. Besser wäre es eh nicht mehr geworden.“

30 Polizeibeamte sorgten im Anschluss für ein halbwegs friedliches Ende des Traditionsturniers das ohne offiziellen Stadtmeister zu Ende ging. Ob und wie die Veranstaltung im nächsten Jahr weiter ausgetragen wird, dürfte in den nächsten Wochen hinter den Kulissen das heiße Thema werden.

Weitere Hintergründe und Interviews lesen Sie am Montag an dieser Stelle

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