Fast wie beim FC Bayern, nur ein paar Nummern kleiner. Auch am Freitagabend kochte die mit 1100 Zuschauern gut besetzte Innogy Sporthalle zum ersten Mal, als der MSV 07 den großen Favoriten in der Vorrunde des 44. König-Pilsener-Cups schlug. Gute Nachricht für alle Speldorfer: Der VfB sicherte sich dennoch den Gruppensieg, zudem ist der Bezirksligist SV Rot-Weiß in der Endrunde am 7. Januar dabei.
Die beiden favorisierten Mannschaften der Gruppe drei hatten die ersten beiden Spiele souverän gewonnen. Die Siege des VfB gegen Vatangücü (8:0) und Rot-Weiß Mülheim (5:1) waren dabei noch etwas beeindruckender als die beiden 3:0-Erfolg des Spielvereins über Raadt und Rot-Weiß. „Da waren wir schon sehr dominant, das war klasse“, meinte Speldorfs Spielertrainer Christian Mikolajczak, der selbst spielte und zweimal traf. Und dennoch legten die Kicker vom Waldschlösschen im Topspiel dieser Vorrundengruppe los wie die Feuerwehr. Jann Brüger und David Römer brachten ihre Mannschaft nach nicht einmal drei Minuten mit 2:0 in Führung. Und auch nach dem Anschlusstreffer durch Speldorfs besten Torschützen Harun Can (am Ende sechs Tore) legten Sergio Pinto Cruz und Andreas Kniep nach – 4:1 für den MSV, die Halle tobte. Zwar verkürzte Speldorf durch ein Strafstoßtor von Mikolajczak und einen weiteren Can-Treffer noch auf 4:3, doch drehen konnte der Landesligist das Match nicht mehr.
Es wäre der entscheidende Schritt zum Gruppensieg des MSV gewesen, doch im letzten Gruppenspiel unterlagen die „07er“ dem bis dahin punktlosen MFC Vatangücü mit 1:3 und treffen in der Endrunde nun „nur“ auf Union, Croatia und Rot-Weiß und nicht auf Blau-Weiß Mintard. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. „Wir wollten auf jeden Fall alle Spiele gewinnen und zwölf Punkte holen“, betonte MSV-Co-Trainer Dirk Schmidt sofort. „Aber im letzten Spiel haben wir nicht mehr alles rausgehauen. Vielleicht war es auch mein Fehler, dass ich zu viel gewechselt habe“, meinte Schmidt. Er musste Dirk Roenz vertreten, der krank im Bett lag. „Mütze hat aber alles über einen Liveticker verfolgt“, wusste Schmidt zu berichten.
Hinter dem Führungsduo tat sich der SV Rot-Weiß schwer. Der Spielplan mit dem Start gegen die beiden Top-Teams war den Eppinghofern aber auch nicht gerade entgegen gekommen. Allerdings kam die Mannschaft von Trainer Dirk Pusch noch einmal in das Rennen um die Endrundenplätze zurück. Das Duell gegen den enttäuschenden MFC Vatangücü gewann der Bezirksligist souverän mit 4:0. Im letzten Spiel gegen den SV Raadt wurde das Rennen um Platz drei entschieden – mit einem klaren 5:0 für die Rot-Weißen. „Wir sind eine Turniermannschaft und müssen uns noch steigern. Noch schlechter als in den ersten beiden Spielen geht es ja nicht. Ich weiß, dass die Jungs mehr können“, so Trainer Dirk Pusch.