Erneut musste man sich geschlagen geben, diesmal gegen einen Kreisligisten. Die DJK Wattenscheid entpuppte sich als Favoritenschreck und schlug den Regionalligisten verdient mit 4:2 im Neunmeterschießen. Im Endspiel zeigte sich der A-Ligist weder eingeschüchtert noch müde, erspielte sich eine Majorität an Torchancen und darf sich nun mit der inoffiziellen Wattenscheider Krone schmücken. "Ich denke, wenn man auf die Anzahl der Torchancen schaut, haben wir durchaus verdient gewonnen. Im Neunmeterschießen muss man natürlich auch Glück haben", sagte DJK-Trainer Ralf Fischer. Sein Spieler Ali El-Lahib, überragender Akteur des Finals, konnte es kaum glauben: "Ich habe zu keinem Prozent damit gerechnet, dass wir das Turnier heute gewinnen." Die Devise für das Wochenende hat Fischer schon vorgegeben: "Einfach Spaß haben und genießen."
"Spaß haben und genießen"
Der neue Trainer von Wattenscheid 09 war derweil trotz der Finalniederlage nicht unzufrieden. "Wir haben erst am Mittwoch unseren Trainingsauftakt. Einige Spieler habe ich heute erst kennengelernt. Wir haben nur wenige Tore kassiert, aber viele geschossen und insgesamt ein gutes Turnier gespielt", sagte Farat Toku bei seinem ersten Auftritt in der Halle.
In einem insgesamt eher wenig überraschenden Turnier wurde es ab dem Halbfinale sportlich so richtig spannend. Neuruhrort lieferte der SG Wattenscheid 09 im ersten Semifinale einen harten Kampf, musste sich schlussendlich jedoch der spielerischen Überlegenheit des Regionalligisten beugen. Ebenso spannend verlief die zwei Partie der Vorschlussrunde, als Favorit Günnigfeld erfahren musste, wie schwierig es ist die DJK Wattenscheid zu besiegen. Mit einem schnellen, schnörkellosen Hallenspiel brachte der A-Ligist die Günnigfelder in Bedrängnis. Mehr Ballbesitz nützte dem Landesligisten letztendlich nichts. Bitter: Auch das Spiel um Platz drei verloren die Günnigfelder gegen Neuruhrort und dürfen somit am kommenden Wochenende nicht in der Rundsporthalle antreten.
Verbale Angriffe auf die Schiedsrichter
Überschattet wurde das Vorrundenturnier von massiven Angriffen auf die Schiedsrichter, die glücklicherweise verbaler Natur blieben. Noch in der Gruppenphase kam es fast zum Eklat, als Onur Öksüz vom FC Hasretspor mit Rot vom Platz gestellt wurde. Einige Spieler von Hasretspor wollten daraufhin das Spiel und das Turnier abbrechen, konnten aber von den Verantwortlichen umgestimmt werden. Der 1. Vorsitzende Ali Karagöz äußerte sich zu diesem Zeitpunkt wie folgt: "Wir werden das Turnier zu Ende spielen. Der Schiedsrichter hat uns gesagt, er habe etwas wie 'Spasti' gehört. Meine Spieler haben gesagt, unser Spieler hat gesagt: 'So macht das keinen Spaß'."
Noch drastischer wurde es im Spiel Westenfeld gegen den FC Höntrop. Höntrops Spieler Daniel Peglov wurde ebenfalls mit der Roten Karte des Feldes verwiesen und verlor derart die Beherrschung, dass er von mehreren Mitspielern zurückgehalten werden musste. Zwei Wermutstropfen auf ein ansonsten sportlich gutes und stimmungsvolles Turnier.