Es war die dritte Niederlage in Folge und die fünfte aus den letzten sechs Begegnungen. Ein kleiner Hoffnungsschimmer bleibt den Schalkern allerdings: Sollten Racing Santander (gegen Manchester City) und Paris St. Germain (gegen Enschede) ihre Partien am letzten Spieltag in 14 Tagen nicht gewinnen, wären die Schalker als Dritter der Gruppe A trotz der beschämenden Ausbeute von nur vier Punkten weiter. Anfang Februar würden sie dann in der Runde der letzten 32 auf einen Gruppensieger treffen.
Verdient hätten sie es nicht, und heilsamer wäre ein Abschmieren in der ohnehin schon ungeliebten Trostrunde UEFA-Cup sicher auch. Allerdings wäre in der momentanen sportlichen Situation niemand im Verein so blind, ein von fremder Hand geschenktes Überwintern im internationalen Wettbewerb noch als Erfolg zu verkaufen.
Der Schock im „Stadion de Grolsche Veste“, in dem die Fans der „Tukkers“ unter den 24.000 Zuschauern erst eine beeindruckende Choreographie zeigten und dann das schmucke Rund in einen Hexenkessel verwandelten, kam früh und saß. Gerade einmal 100 Sekunden waren gespielt, als Twente-Kapitän Robbie Wielaert allerdings aus stark abseitsverdächtiger Position zum 1:0 eindrückte.
Schalke reagierte zunächst verunsichert, doch Gerald Asamoah hätte sein Team nach einer guten Viertelstunde in die Partie zurück bringen können. Von Orlando Engelaar gut in Szene gesetzt, vergab der S04-Stürmer frei vor Enschedes Keeper Sander Boschker in kläglicher Manier. Besser machte es Heiko Westermann vier Minuten vor der Halbzeitpause, doch der diesmal auf links verteidigende Nationalkicker scheiterte im zweiten Versuch und am Pfosten des Enscheder Kastens.
Als kurz nach dem Seitenwechsel auch Jermaine Jones in aussichtsreicher Position nicht das 1:1 schaffte, machte auf der anderen Seite Kenneth Perez alles für Enschede klar. Der Rest war eine Party in Rot und Weiß und der Untergang in Königsblau. Daran konnte auch das finale Aufbäumen und der Treffer von Gerald Asamoah in der 77. Minute nichts mehr ändern.
Für die Mannschaft wird es nun im letzten Heimspiel der Bundesliga-Hinrunde am Samstag gegen Hertha BSC besonders schwer, gegen die aggressive Anti-Stimmung unter den Fans anzukämpfen. Besonders Manager Andreas Müller wird sich nach der erneuten Pleite darauf einstellen müssen, dass die Rufe gegen ihn nicht weniger als vor einer Woche, sondern eher mehr werden. Vielleicht sollte er besser zu Hause bleiben.