Einen Platz in der Liste der größten Fußball-Wunder würde sich Borussia Dortmund wohl nicht zwingend damit sichern, sollte heute Abend (21.05 Uhr/Sport1 und Sky) beim FC Salzburg doch noch der Einzug ins Viertelfinale der Europa League gelingen. Durch die 1:2-Heimniederlage im Achtelfinal-Hinspiel ist der Druck auf die Schwarzgelben natürlich viel größer als vor der ersten Paarung ausgemalt, trotzdem sollte der BVB noch in der Lage sein, die Blamage von sich abwenden zu können. Darauf hoffen die Dortmunder Anhänger – damit rechnet allerdings nicht mehr ein ehemaliger Nationalspieler. „Ich bin skeptisch, ob der BVB gegen Salzburg in die nächste Runde einzieht, um es vorsichtig zu formulieren“, sagt Dietmar Hamann wenige Stunden vor dem Anpfiff des Rückspiels.
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Ein Ausscheiden gegen einen österreichischen Klub wäre aus deutscher Sicht genauso eine Schmäh wie ein deutscher Abfahrtssieg im wichtigen Skirennen der Welt auf der legendären Streif in Kitzbühel. Letztes hat Thomas Dreßen in diesem Winter geschafft. Hamann denkt sich daher: Warum sollen es nicht auch die Salzburger Fußballer schaffen, einen der renommiertesten Vertreter der Bundesliga aus dem Europapokal zu werfen: „Ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass sie es schaffen.“Und warum, bitteschön? „Das Problem liegt in meinen Augen nicht auf der Trainerbank, sondern auf dem Platz, denn es fehlt dieser Mannschaft an Qualität“, sagt der 44 Jahre alte Hamann, der in seiner Karriere 59 Länderspiele für Deutschland bestritten hat. Auch für den weiteren Saisonverlauf hat der Vize-Weltmeister von 2002 kein gutes Gefühl: „Es wird bis zum Ende der Saison eine Achterbahnfahrt für Dortmund.“
Davon hinge dann auch die Entscheidung ab, ob Peter Stöger den BVB künftig weiter trainieren dürfe. Hamann: „Kommt Dortmund gegen Salzburg weiter und landet in der Liga unter den ersten Drei, ist die wahrscheinlichste Option, dass Dortmund mit Stöger weitermacht. Scheiden sie allerdings aus und verlieren auch in der Bundesliga an Boden, dürfte es für den Österreicher eng werden.“