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EM: Deutsches Vorrunden-Fazit in Zahlen
Ballack hat fast einen Marathon hinter sich

EM: Deutsches Vorrunden-Fazit in Zahlen
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Nach dem 1:0 gegen Österreich am Montagabend steht das deutsche Nationalteam im EM-Viertelfinale.

Die Katastrophe mit dem dritten Aus in der Gruppenphase in Folge wurde damit abgewendet, dennoch bleibt viel Spielraum zur Verbesserung. Einer, an dem sich die anderen Spieler dabei orientieren können, ist Kapitän Michael Ballack. Ballack liegt im Löw-Team in fast allen statistischen Kategorien vorn. Er absolvierte über alle drei Spiele hinweg jeweils die längste Laufstrecke (insgesamt etwa 34 km) und ging so mit gutem Beispiel voran.

Den Willen den Titel zu holen überträgt er mit großem Einsatz auf den Platz. Auch gegen Österreich ließ sich sein Wirkungsfeld kaum eingrenzen, so blieb er nicht statisch an seiner Ausgangsposition kleben, sondern war im ganzen Mittelfeld zur Stelle. Er hält zudem den Bestwert bei den Sprintwerten der Deutschen in der Gruppenphase: Sein Maximum erreichte er mit 30,88 km/h im Spiel gegen Kroatien. Ganz zu schweigen von seinem wichtigen Freistoßtor, das den 1:0-Sieg gegen Österreich herstellte.

Schnellster Sprinter im dritten Match war Oliver Neuville, obwohl er erst in der 83. Minute für den diesmal torlosen Lukas Podolski eingewechselt wurde. Schwach war wieder einmal Mario Gomez, der bei seinem ersten großen Turnier noch nicht richtig in Tritt kommt. Abgesehen von seinen ausgelassenen Chancen, die beste davon bereits in der dritten Minute, steht er auch in der Bewegungsbilanz weit hinten.

Die meisten Ballkontakte hatte Torsten Frings. Ein klares Zeichen, dass der Spielaufbau zumeist über die Mitte lief. Seine Passquote von 81 Prozent war beachtlich, einziger Schönheitsfehler: Die entscheidenden Pässe in die Spitze waren beim Bremer ungewohnt unpräzise. Das spricht auch dafür, dass der Ball oft im Defensivverbund hin- und hergespielt werden musste. Das von Löw so oft geforderte Vertikalspiel blieb oft aus.

Alle drei Partien zusammen genommen, kommt er auf 21 km, also im Schnitt etwa sieben Kilometer pro Partie. Zur Erinnerung: Die Topwerte liegen bei zirka zwölf Kilometern. Ohnehin war das Spiel trotz des Final-Charakters läuferisch keineswegs hochklassig. Die Österreicher legten insgesamt mehr als 108,5 Kilometer zurück (Deutschland: 107 km). Beim Freundschafts-Kick der beiden Teams im Februar 2008 kamen die EM-Gastgeber bei der 0:3-Niederlage noch auf mehr als 116 Kilometer.

Interessant zu beobachten war, wie unterschiedlich die beiden Außenverteidiger Lahm und Friedrich ihre Rollen in der Offensive interpretierten. Während der Münchner immer wieder den Weg in die Mitte suchte, um sich den Ball auf seinen stärkeren rechten Fuß zu legen, hielt der Herthaner bei seinen Vorstößen konsequent seine Position auf der Außenbahn. Defensiv wirkte das neue Gespann, das auch wegen Marcell Jansens Verletzung zustande kam, sicherer als mit Jansen hinten links und Lahm auf der rechten Seite. Sie wurden allerdings auch selten so gefordert, wie das im Viertelfinale gegen Portugal mit seinen starken Außenstürmern (Cristiano Ronaldo, Simao, Quaresma, Nani) der Fall sein wird.

Arsenal-Trainer Arsène Wenger schreibt das deutsche Team trotz der holprigen Form noch nicht ab: „Deutschland hat bisher sehr wechselhafte Leistungen gezeigt, doch diese Mannschaft sollte man immer auf dem Zettel haben.“ Eine erneute Steigerung am Donnerstag wird dafür jedoch dringend notwendig sein, denn abgesehen vom letzten Gruppenspiel konnte Portugal bislang überzeugen. Und bei der 0:2-Niederlage gegen das Mitgastgeberland Schweiz war das Team auf neun Positionen umgestellt worden.

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