Aus dem anfänglichen Geheimtipp ist längst der Treffpunkt für alle Fußball-Enthusiasten entlang der Ruhr geworden. Schlange stehen war angesagt für alle, die noch eine der begehrten Karten für die "11 Freunde EM Arena" ergattern wollten.
In der Halle selber waren die meisten der 3 000 Bierbankplätze bereits besetzt, vor allem weil es einen abgesperrten Gästebereich gab, der jedoch bis kurz zum Anpfiff nicht gefüllt werden konnte.
Das Prinzip: Für jeden Bereich gibt es andersfarbige Bändchen, so dass sich so mancher am Ende des Abends ein wenig wie Wolfgang Petri fühlen durfte.
Und die Stimmung? Die war bereits zwei Stunden vor Beginn grandios. Ralf Manz aus Essen war einer von denjenigen, die schon kurz nach der Öffnung in der Halle waren. "Es hat sich auf jeden Fall gelohnt so früh hier zu sein. Als wir in die Halle gekommen sind, hatten wir freie Platzwahl. Innerhalb nur weniger Minuten war die Halle schon fast voll. Es war unglaublich wie die Leute in die Halle strömten."
Eine halbe Stunde vor Anpfiff waren dann selbst die letzten Stehplätze besetzt, und man musste sich schon das ein oder andere Mal strecken und recken, weil die Menschen in den Gängen den Blick auf die Leinwand störten. Doch nach ein paar bösen Rufen von hinten setzten sich die meisten.
Auch das 0:0 zum Halbzeitpfiff tat der Stimmung keinen Abbruch. Jürgen Rademann, 38, Energiemechatroniker, war extra aus Münster angereist. „Es ist einzigartig, unglaublich; die Stimmung ist ausgelassen. Man kann sagen, die Halle kocht. Die Menschen tanzen schon jetzt auf den Tischen, was möchte man mehr. Das ist Gänsehautstimmung vom allerfeinsten."
Nach dem Tor von Michael Ballack gab es kein Halten mehr, die Menschen sprangen auf und lagen sich in die Armen. Die nächsten zehn Minuten konnte man sein eigenes Wort nicht mehr verstehen - die Sprechchöre wolllten trotz der bis dahin mageren Leistung der deutschen Elf nicht mehr abreißen.
Kurz vor Abpfiff meldete sich Thomas Siepmann, der Initiator zu Wort. Sein Versprechen: Wenn die Deutsche Nationalmannschaft das Ergebnis hält und somit in das Viertelfinale einzieht, gibt es Bier für 1,50 Euro. Und so ging die Feier auch nach dem Spiel noch weiter. In der Messehalle, genauso wie im Biergarten im Grugapark, in den U-Bahnen, die zwischenzeitlich durch das gemeinschaftliche Hüpfen nicht weiterfahren konnte und auf der Straße, mit hupenden Autokorsos rund um das Messegelände.