Das sagte der Ex-Nationalspieler am Dienstag in einer Videoanalyse. Das Weiterkommen der Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw sei aus seiner Sicht „ein ungerechtes Ergebnis“.
Matthäus kritisierte die deutsche Leistung scharf: „Hinten gab es Probleme, vorne keine Durchschlagskraft, wenig Leidenschaft, kein Zweikampfwille, Giftigkeit und Kompaktheit, die wir gegen Portugal bewundert haben“, sagte er: „Löw hat sich wieder auf Spieler verlassen, die ihn wieder einmal enttäuscht haben. Er muss endlich aufwachen.“
Ein Lob verteilte er an den eingewechselten Youngster Jamal Musiala, der an der Entstehung des späten Ausgleichstreffers durch Leon Goretzka beteiligt gewesen war.
„Er ist zehn Minuten vor Spielende reingekommen, hat für Gefahr gesorgt und das 2:2 mit einer Leichtigkeit über die linke Seite vorbereitet“, sagte Matthäus: „Er ist der Gewinner dieses Spiels und Jogi Löw sollte endlich erkennen, dass er sich auf die jungen Spieler verlassen kann - auf einige, die schon länger dabei sind, nicht.“
Auch die Abwägung zwischen Dreier- und Viererkette stellt sich aus Matthäus' Sicht nach dem Ungarn-Spiel erneut. „Vieles funktioniert nicht“, sagte er. Löw müsse „jetzt die richtigen Entscheidungen treffen, egal ob ein Spieler schon zehn Jahre dabei ist oder erst zwei Monate. Er muss die Besten spielen lassen, um nicht nochmal so ein Spiel zu erleben.“
Ungarn hingegen habe, sagte Matthäus, allen drei Gruppengegnern das Leben „sehr, sehr schwer gemacht“ und könne sich „erhobenen Hauptes von der EM verabschieden“. Der Franke war einst zwei Jahre lang ungarischer Nationaltrainer gewesen. sid